Dies sei derzeit aus konkordatsrechtlichen Dingen nicht möglich. Derzeit besteht das Münsteraner Domkapitel aus 14 residierenden und nichtresidierenden Domkapitularen.
Zu den Aufgaben der Geistlichen gehören neben der Beratung des Bischofs die Verwaltung des Doms, die Gottesdienste in der Kathedrale und die Wahl eines neuen Bischofs aus einer Dreierliste des Papstes. Gerade nach dem Missbrauchsskandal erwarteten viele Christen, dass mehr geschieht, so der Weihbischof gegenüber der Kirchenzeitung "Kirche + Leben" (Sonntag). "Und das kann ich sogar sehr gut verstehen."
Anerkennung der Homosexualität gefordert
Zudem forderte Geerlings eine Anerkennung der Homosexualität. "Das ist eben eine Lebensform für drei bis vier Prozent der Menschen. Punkt." Man solle "kein Bohei davon machen". Die Kirche müsse sich fragen, "ob Sexualität wirklich ausschließlich ehebezogen lebbar und gut ist". Sie solle sich für eine lebbare Sexualmoral einsetzen, die sich an Menschenwürde, Menschenrechten und Gewaltlosigkeit orientiere. "Wichtig für eine Sexualethik aus dem Glauben ist, dass heute Menschen zur Freiheit einer verantworteten Gewissensentscheidung befreit werden", so der Geistliche.
Menschen mehr Vertrauen schenken
Die verfasste Kirche erziehe ihre Mitglieder zur Normverletzung, kritisierte der Weihbischof. Die Institution wisse, dass 95 Prozent ihrer Mitglieder ihre Normen in der Sexualmoral nicht anerkennen.
Trotzdem poche sie immer weiter darauf. Dies verleite die Leute dazu, wichtigere Fragen zum Lebensanfang und -ende auch nicht für so wichtig zu halten, zitierte Geerlings den Linken-Politiker Gregor Gysi. Insgesamt müsse die Kirche den Menschen mehr Vertrauen schenken.