Hanke sei "nicht Täter, sondern Opfer des Finanzskandals" in seinem Bistum, betonte der Forums-Vorsitzende Hubert Gindert am Donnerstagabend im bayerischen Kaufering. Hanke werde jetzt unter Druck gesetzt, weil er als "profilierter Verteidiger des katholischen Glaubens" gelte.
Das Katholikenforum spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Medienkampagne. Immer wieder werde längst Bekanntes aufgewärmt, um eine Institution oder Person zu diskreditieren. Mit Finanzen oder sexuellem Missbrauch würden "alle Themen verbunden, die schon lange auf der Agenda des Zeitgeistes stehen: Priesterbild, hierarchische Verfassung der Kirche, Zölibat, Frauenpriestertum".
Kirchenrechtler und Gruppierung "Wir sind Kirche" fordern Hankes Rücktritt
Das Bistum Eichstätt hatte am Dienstag einen Bericht externer Anwälte zu dem vor einem Jahr selbst publik gemachten Finanzskandal veröffentlicht. Darin ist die Rede von verschwundenen Akten, groben Pflichtverletzungen und mangelnden Kontrollen während einer jahrzehntelangen Misswirtschaft. Insgesamt sei mit einem Schaden für das Bistum in zweistelliger Millionenhöhe zu rechnen. Der Bericht spricht von einem "System Eichstätt"; er weist Bischof Hanke und Generalvikar Isidor Vollnhals eine abgestufte Mitverantwortung zu.
Nach der Veröffentlichung hatten der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller und die Gruppierung "Wir sind Kirche" Hankes Rücktritt gefordert. Das im Jahr 2000 gegründete Forum Deutscher Katholiken ist nach eigener Darstellung ein lockerer Verband "papst- und kirchentreuer Katholiken".