Das bestätigte der kommissarische Papstsprecher Alessandro Gisotti nach dem Treffen auf Medienanfrage, ohne Angaben zu den Teilnehmern zu machen.
Es sei erneut auf eine "gerechte und friedliche Lösung" gedrängt worden, um die "Krise im Respekt der Menschenrechte" zu lösen und "Blutvergießen zu verhindern", heißt es in Gisottis knappem Statement zu der Begegnung, über die der Vatikan zuvor nicht informiert hatte. Papst Franziskus und der Heilige Stuhl seien dem venezolanischen Volk nahe.
Überzeugungsarbeit in Rom
Zum Wochenende hatte das italienische Internetportal "Il Sismografo" berichtet, im Vatikan werde am Montag eine Delegation von Venezuelas Oppositionsführer und selbsternanntem Interimspräsidenten Juan Guaido erwartet.
Als dessen Gesandte sollten der Vorsitzende des Außenausschusses der Nationalversammlung, Francisco Sucre, sowie Rodrigo Diamanti, Europa-Vertreter für humanitäre Hilfe, anreisen. Eine Begegnung mit dem Papst sei indes unsicher.
Die Vertreter der Opposition waren laut dem Bericht nach Rom gereist, um Italiens Regierung zu überzeugen, Guaido zu unterstützen. Rom blockiert bislang eine gemeinsame Haltung der EU-Regierungschefs zur Lage in Venezuela.
"Heiliger Stuhl bezieht bis jetzt noch keine Stellung"
Vatikanstaatssekretär Pietro Parolin hatte am Freitag erneut betont, dass sich für eine Lösung der Krise beide Parteien dort bewegen müssten, "bevor sich der Heilige Stuhl entscheidet, Teil des Dialogs zu werden". Auf die Frage, ob der Vatikan den konservativen Guaido als Interimspräsidenten anerkennen könnte, sagte Parolin: "Der Papst hat klar gemacht, dass der Heilige Stuhl bis jetzt noch keine Stellung bezieht."
Franziskus hatte zu Monatsbeginn bestätigt, dass der Heilige Stuhl für eine mögliche Vermittlung bereit stehe. Gleichzeitig dämpfte er Erwartungen des umstrittenen Präsidenten Nicolas Maduro.