Ex-Erzbischof kehrt wegen Missbrauchsvorwürfen zurück nach Chile

"Unangemessenes Verhalten"

Der ehemalige chilenische Erzbischof Francisco Cox Huneeus ist wegen Missbrauchsermittlungen gegen ihn in seine Heimat Chile zurückgekehrt. Bereits mit 63 Jahren war er aus dem Klerikerstand entlassen worden. 

Ermittlungen in Chile / © O Globo (dpa)
Ermittlungen in Chile / © O Globo ( dpa )

Wie chilenische Medien am Montag (Ortszeit) berichteten, traf Erzbischof Francisco Cox Huneeus (85) bereits am Sonntag in seiner südamerikanischen Heimat ein. Nach Angaben der Schönstatt Priestergemeinschaften leidet Cox an Prostatakrebs, Altersdemenz und Diabetes.

Der Chilene war im Oktober von Papst Franziskus wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand entlassen worden. Ein mutmaßliches Missbrauchsopfer sagte dem Radiosender BioBioChile: "Wir hoffen, dass er in einem Zustand ist, in dem er sich der Justiz stellen kann."

Rücktritt ohne Angaben von Gründen

Cox, von 1990 bis 1997 Erzbischof im chilenischen La Serena, wurde seit längerem des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt. Im Alter von 63 Jahren trat er von seinem Amt zurück, ohne dass die Kirchenleitung einen Grund angab.

Üblicherweise bieten katholische Bischöfe erst mit 75 ihren Amtsverzicht an. Seit 2002 lebte Cox am Stammsitz der Schönstattbewegung in Vallendar bei Koblenz. Der damalige Erzbischof von Santiago, Kardinal Francisco Javier Errazuriz, begründete den Wegzug mit einem "unangemessenen Verhalten" des Geistlichen.

Anfang August stellte die Schönstattbewegung nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz Strafanzeige gegen Cox wegen eines mutmaßlichen Missbrauchsfalls 2004. Die Behörde lehnte die Aufnahme von Ermittlungen ab, da das geschilderte Verhalten des Angezeigten zur Tatzeit 2004 keinen Straftatbestand erfüllt habe.


Quelle:
KNA
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