Auszeichnung für 22 Knaben des Domchores

Besondere Würdigung für Fleiß und Treue

Singen statt ausschlafen. Messe statt Freizeitprogramm. Wer am Sonntagmorgen im Kölner Dom auf dem Chorpodest steht, der hat Freude an der Mitgestaltung der Liturgie. Nach drei Jahren steht regelmäßig eine Belohnung dafür an.

Autor/in:
Beatrice Tomasett
Chorleiter Metternich dankt den Chorknaben für Fleiß und Treue. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Chorleiter Metternich dankt den Chorknaben für Fleiß und Treue. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Wer dreimal in der Woche im Lindenthaler Kardinal-Höffner-Haus probt, zuverlässig bei den sonntäglichen Kapitelsämtern auf dem Chorpodest steht, sich von mitunter zusätzlich einberufenen Proben zu Sonderprojekten nicht stressen lässt und obendrein noch viel Freude an einem derart abwechslungsreichen Programm hat – der hat für so viel Einsatzfreudigkeit und Disziplin nach dreijähriger Zugehörigkeit zum sogenannten A-Chor eine besondere Anerkennung verdient. Der Meinung jedenfalls ist Domkapellmeister Eberhard Metternich. An diesem Sonntag würdigte er vor Beginn des Kapitelsamtes im Probensaal des Kölner Domes die Leistung von 22 Knaben des Kölner Domchores und ehrte die 13-Jährigen mit der offiziellen Domchor-Medaille. Eine solche Auszeichnung wird jedem Chormitglied als "Zeichen der Dankbarkeit für geleistetes Engagement“"erliehen. So steht es in der dazugehörigen Urkunde, die Metternich vor Beginn der internen Ehrung noch einmal vor allen anwesenden Chorsängern verlas und dann persönlich den Sängern – es ist fast durchgängig die Altersklasse der Siebtklässler – überreichte.

"Diese besondere Würdigung für anhaltenden Fleiß und Verlässlichkeit hat bereits eine lange Tradition", erklärte der Leiter des Domchores. Schon sein Vorgänger, Pater Ralph March, habe eine Auszeichnung an Knaben verliehen, die drei Jahre lang mit ihrem Einsatz dem Domchor die Treue gehalten hätten. "Die Medaille ist zunächst einmal ein großes Dankeschön seitens der Dommusik, soll aber auch Ansporn sein, diesen musikalischen Weg fortzusetzen." Ein solches äußeres Zeichen der Anerkennung, dem die Chorknaben geradezu mit Stolz und Freude entgegenfieberten, sei wichtig, beobachtet der Musikpädagoge. Denn es mache deutlich, dass jeder an seinem Platz eine unverzichtbare Aufgabe übernehme und gesehen werde. "Jeder wird in diesem Chor gebraucht; jede Stimme zählt und wird gehört – auch wenn man meine könnte, in einer Gemeinschaft von 135 Sängern falle der Einzelne gar nicht auf", so Metternich.

In die Eigenverantwortlichkeit hineingewachsen

Gerade nach drei Jahren – manche verabschieden sich danach oder auch erst ein Jahr später als "Voicebreaker" in den Stimmbruch – hätten die Knaben bereits einen sehr eigenständigen und kompakten Klang entwickelt. "Jeder Fortschritt ist deutlich zu hören", lobt Metternich. Die kontinuierliche Arbeit miteinander, aber auch die zusätzlichen Stimmbildungsmaßnahmen zahlten sich nachweislich aus und sorgten für ein gleich bleibend hohes Niveau des Gesamtensembles. "Alle 22 Knaben tragen durch ihren jahrelangen Einsatz bei Proben, Gottesdiensten, Konzerten und sonstigen Auftritten dazu bei. Daher haben sie die Domchor-Medaille, die sie nun bei Dom-Gottesdiensten und besonderen Gelegenheiten über dem Chorgewand – außer am Karfreitag – tragen dürfen, wirklich auch verdient", betonte Domkapellmeister Metternich bei der Übergabe. "Denn jederzeit haben sie die Bereitschaft gezeigt, sich zu Höchstleistungen motivieren zu lassen. In den vergangenen drei Jahren sind sie in eine Eigenverantwortlichkeit hineingewachsen, die sie spüren lässt, dass jeder an seinem Platz mit seiner Stimme für das große Ganze von Bedeutung ist."

Die Plakette selbst hat 1994 der Kölner Künstler Egino Weinert nach den Vorstellungen von Metternich entworfen. Als Motive zeigt sie auf der einen Seite die Heilige Cäcilie, die Patronin der Kirchenmusik, und auf der anderen Seite den Kölner Dom.


An diesem Sonntag stand die Missa brevis in G von Josef Rheinberger auf dem Programm des Domchores. / © Beatrice Tomasetti (DR)
An diesem Sonntag stand die Missa brevis in G von Josef Rheinberger auf dem Programm des Domchores. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Dompropst Bachner zelebriert mit Prälat Norbert Feldhoff und Prälat Ludwig Schöller. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Dompropst Bachner zelebriert mit Prälat Norbert Feldhoff und Prälat Ludwig Schöller. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Domkapellmeister Metternich erläutert den Chorknaben die Darstellungen auf der Domchor-Medaille von Egino Weinert. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Domkapellmeister Metternich erläutert den Chorknaben die Darstellungen auf der Domchor-Medaille von Egino Weinert. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Zur Auszeichnung gehört neben der Medaille auch eine Urkunde. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Zur Auszeichnung gehört neben der Medaille auch eine Urkunde. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Das Gruppenfoto zur Erinnerung an eine dreijährige Chorzugehörigkeit muss sein. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Das Gruppenfoto zur Erinnerung an eine dreijährige Chorzugehörigkeit muss sein. / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR