"Ich gehe davon aus, dass diese Frage uns auch weiterhin beschäftigen wird, und wir werden sie in der einen oder anderen Weise beantworten müssen", sagte Jung in einem am Sonntag ausgestrahlten Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Er verwies auf die von Papst Franziskus in Auftrag gegebene historische Untersuchung zum Diakonat der Frau. "Die theologische Diskussion wird - so schätze ich das mal ein - nicht verstummen."
Es geht auch um Teilhabe
Letztlich müsse diese Frage auch theologisch entschieden werden, erklärte der Bischof. Es sei "keine Geschmacksfrage". Er spüre jedoch in Diskussionen mit jungen Menschen, dass es für diese dabei auch um das Thema Teilhabegerechtigkeit gehe. Man müsse der katholischen Kirche als Weltorganisation ausreichend Zeit für die Debatte einräumen. Auch in anderen Kirchen stünden Frauen noch nicht allzu lange am Altar, so Jung.
In seinem Hirtenwort bringt der Würzburger Bischof Franz Jung das Bild eines Priesters mit dem Missbrauchsskandal zusammen. So habe sich die Sicherheit vieler Täter auch auf die Überzeugung vieler Menschen gegründet, dass sich ein geistlicher Würdenträger korrekt gegenüber seinen Schutzbefohlenen verhalte. Der Priester habe mit dem Zölibat eine Lebensform gewählt, mit der sexueller Missbrauch unvereinbar sei.