"Hammer-Sätze muss ich, und müssen wir lernen", sagte Bischof Dieser am Samstag während des ersten Medientages im Bistum Aachen. Kommunikation sei das zentrale Thema des christlichen Glaubens, und alles habe eine Botschaft. Die kirchliche Sprache werde aber oft als zu verkopft und verklausuliert kritisiert. "Wir sprechen nicht nur zu schwierig, sondern auch zu leib- und fleischlos, nicht nur unverständlich, sondern langweilig, nicht nur wenig spannend, sondern auch angepasst."
Der "kirchische" Dialekt
Der Vorsitzende der Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP), Joachim Frank, sagte, dass die Kirche das weltweit älteste Kommunikationsunternehmen sei, sich aber trotzdem schwer damit tue, so zu kommunizieren, dass sie mit ihrer Botschaft ankomme. "Manche denken offenbar, die Kommunikationskompetenz werde bei der Weihe mit verliehen", so Frank. "Sie ist aber eine Profession, die man lernen und einüben kann."
Im Raum der Kirche werde ein besonderer Dialekt, nämlich "Kirchisch" gesprochen, kritisierte Frank. Man müsse sich aber anschauen, was andere gesellschaftliche Bereiche gut machten, und so sprechen, dass das Leben der Menschen sich darin widerspiegele. "Es geht nicht um Rhetorik, sondern um Charakteristik, nicht um stilistische Brillanz, sondern um unsere Existenz."
Es komme darauf an, Glaubensgeheimnisse wie Gnade, Heil und Erlösung in die heutige Sprache zu übersetzen. Anleihen dazu finde man in der Bibel. "Die kirchlichen Verkündiger müssen in die Schule des Lebens gehen und dürfen nicht in den eigenen vier Wänden bleiben", forderte Frank. Er hoffe, dass sich das künftig bessern werde, weil der Missbrauchsskandal die Kirche dazu zwinge. "Da muss sich etwas tun, denn sonst sehe ich schwarz."
Angebote zum Medientag
An dem Medientag nahmen 120 Vertreter von Gemeinden, Pfarreien, Verbänden und kirchlichen Einrichtungen aus dem Bistum teil. Angeboten wurden Workshops zu Urheber- und Persönlichkeitsrechten, Social Media oder Pfarrbriefen. Der nächste Medientag soll nach Angaben von Bistums-Pressesprecher Stefan Wieland voraussichtlich in zwei Jahren stattfinden.
