Mit dem Umzug in Düsseldorf, zu dem der Landesverband des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) eingeladen hatte, wurde auch der Opfer des Anschlags auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch vom 15. März gedacht. Nach Angaben der Veranstalter fanden sich rund 900 Menschen zu dem Schweigemarsch ein, die Polizei sprach von etwa 500 Teilnehmern. Neben Reden gab es auch eine Fürbitte, die ein Imam für die Opfer des Terrorismus sprach.
Der Trauermarsch in Düsseldorf war eine von mehreren Veranstaltungen, mit denen sich der ZMD in diesen Tagen an den "Internationalen Wochen gegen Rassismus" beteiligt. Am Freitag hatte es eine Gedenkveranstaltung an der Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld gegeben. Mahnwachen sind zudem unter anderem in Berlin, München und Frankfurt am Main vorgesehen.
Einsatz gegen Hass-Ideologien
Zu einer Friedenskundgebung anlässlich der Anschläge in der neuseeländischen Stadt Christchurch haben sich am Samstag auch in Hamburg mehr als 1.000 Menschen versammelt. Veranstalter der Kundgebung war der Rat der Islamischen Gemeinschaften (Schura) in Hamburg. Als "Zeichen der Solidarität" nahm auch Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs an der Kundgebung auf dem Rathausmarkt teil. "Viel zu oft werden gläubige Menschen zur Zielscheibe von Mördern", sagte sie.
Die Bischöfin rief zu einem beherzten Einsatz gegen Hass-Ideologien jeder Art auf. Hass und Menschenverachtung kleideten sich in beliebige Ideologien, egal, ob man sie rechtsextremistisch oder islamistisch nenne. "Wer einen wehrlosen Menschen hinterrücks tötet, ist ein Mörder", sagte Fehrs. Wer sich dabei auf religiöse Werte berufe, erliege in Wirklichkeit "teuflischen Wahnvorstellungen".
Fehrs erinnerte an den Überfall auf eine Synagoge in Pittsburgh vor fünf Monaten, wo ein Mörder elf Menschen tötete. Vor zwei Monaten hätten Mörder eine Kirche auf den Philippinen überfallen und 23 Gläubige umgebracht. "Wir müssen dagegen zusammenstehen und falsche Ideologien austrocknen und entblößen", sagte die Bischöfin. Sie sei überzeugt, "dass die Menschen guten Willens in der Überzahl sind".
Attentat in Neuseeland
Bei dem Anschlag auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch waren vor einer Woche 50 Menschen erschossen und weitere 50 verletzt worden. Als Täter gilt ein 28-jähriger mutmaßlicher Rechtsextremist aus Australien, der kurz nach den Taten von der Polizei in seinem Auto gestoppt wurde. Er befindet sich in Untersuchungshaft.