Umfrage: Mehrheit für doppelte Widerspruchslösung

Spahns Organspendeinitiative

Im Todesfall grundsätzlich als Organspender gelten? Die Mehrheit der Bundesbürger kann sich laut einer Umfrage mit der Organspendeinitiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn anfreunden.

Ausfüllen eines Organspendeausweises / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ausfüllen eines Organspendeausweises / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Nach der repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid für das Magazin "Focus" (Samstag) geben 56 Prozent der Bundesbürger an, dass sie damit einverstanden wären, im Todesfall grundsätzlich als Organspender zu gelten, solange sie einer Spende zu Lebenszeiten nicht widersprochen haben. 41 Prozent lehnen den Vorschlag des Gesundheitsministers ab.

Besonders hoch ist die Zustimmung demnach mit 70 Prozent unter Anhängern der Grünen, gefolgt von den Anhängern der SPD (66), Linkspartei (62), Union (53), FDP (51) und AfD (50).

Spahn hatte die "doppelte Widerspruchslösung" genannte Initiative diese Woche als Gruppenantrag in den Bundestag eingebracht. Wer verhindern will, dass nach seinem Tod Organe entnommen werden, muss sich demnach in ein Register eintragen lassen. Der Eintrag in diesem Register kann jederzeit geändert werden. Zudem sollen die Angehörigen eine Organentnahme verhindern können, wenn sie glaubhaft machen, dass sie nicht dem letzten Willen des Verstorbenen entspricht. Kantar Emnid befragte dazu Anfang April insgesamt 1.012 Personen.


Quelle:
KNA