Das sagte Bode bei einem Symposium vor 140 Seelsorgerinnen und Seelsorgern aus dem In- und Ausland am Freitag in München. "Wir kommen an der Frauenfrage nicht vorbei", fügte er hinzu.
Er habe den Eindruck, dass Kardinal Reinhard Marx als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz "und der größere Teil der Bischöfe" das wirklich wolle.
Kein Drumherum
Bode räumte in diesem Zusammenhang die Gefahr einer Spaltung ein. Dies gelte aber nicht nur für die Bischöfe, sondern auch für das "Volk Gottes, wenn nichts geschieht". Mit Blick auf seine voraussichtlich noch sieben Jahre währende Amtszeit als Bischof habe er eine Weile geglaubt, um das Thema herumzukommen.
Nach dem Missbrauchsskandal gehe das aber nicht mehr. Durch diesen sei jegliche "Männerklüngelei" in der Kirche so sehr desavouiert worden, dass die Menschen spürten, Frauen und Männer müssten in der Kirche enger zusammenwirken.
Bei ihrer Vollversammlung in Lingen hatten die Bischöfe Mitte März unter dem Eindruck einer Vertrauenskrise in der Öffentlichkeit einen "verbindlichen synodalen Weg" zur Erneuerung der Kirche beschlossen. Dabei sollen der Zölibat der Priester, die katholische Sexualmoral und die Macht der Kleriker in der Kirche zur Debatte gestellt werden.
Definitiv unmöglich?
Bei der dreitägigen Veranstaltung in München plädierten mehrere Theologen für eine Zulassung von Frauen zu allen Ämtern in der Kirche und machten dafür bibelwissenschaftliche, fundamentaltheologische, praktische und kirchenrechtliche Argumente geltend.
Papst Johannes Paul II. hatte 1994 die Priesterweihe für Frauen als definitiv unmöglich erklärt. Diese Position wurde auch von seinen Nachfolgern bekräftigt. Papst Franziskus hatte 2016 bei einer internationalen Kommission eine historische Untersuchung zum Diakonat der Frau in der alten Kirche in Auftrag gegeben. Ein Ergebnis liegt bisher nicht vor.
Das Symposium "Die sakramentale Grundstruktur der Kirche und ihrer Dienste und Ämter" wurde von der Katholisch-Theologischen Fakultät Fulda und dem Internationalen Diakonatszentrum Osnabrück ausgerichtet. Kooperationspartner waren der Bereich Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz, die Bundesarbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat und die Katholische Akademie in Bayern.