Bei einer Explosion in einem Haus im Osten Sri Lankas sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Während einer Razzia der Polizei am gestrigen Freitag im Zuge ihrer Ermittlungen nach dem Terroranschlag vom Ostersonntag sei aus dem Haus in Sainthamaruthu auf die Einsatzkräfte geschossen worden, dann habe es eine Explosion gegeben, berichtete das sri-lankische Nachrichtenportal Daily Mirror an diesem Samstag.
Tote bei Razzia
Unter den Toten seien neben drei Frauen und sechs Kindern auch mindestens sechs mutmaßliche Terroristen, hieß es. Einige Stunden zuvor waren laut Polizeiangaben bei einer Razzia in einem anderen Gebäude in Sainthamaruthu Uniformen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), 150 Stangen Plastiksprengstoff, rund 100.000 Metallkugeln und eine Drohnenkamera gefunden worden.
Am Ostersonntag waren bei sechs Selbstmordanschlägen islamistischer Terroristen auf drei Kirchen und drei Luxushotels mehr als 250 Menschen getötet und über 500 verletzt worden. Der IS hatte sich zu den Anschlägen bekannt.
Rücktritt des Verteidigungsministers
Unterdessen herrscht Unklarheit über das Schicksal des Polizeichefs von Sri Lanka. Präsident Maithripala Sirisena hatte am 26. April die Rücktritte von Polizeichef Pujith Jayasundara und Verteidigungsminister Hemesiri Fernando bekanntgegeben. Letzterer hat seinen Rücktritt noch am selben Tag bestätigt. Nach Berichten asiatischer Medien vom Samstag soll Polizeichef Jayasundara sich jedoch geweigert haben, der Rücktrittsforderung zu entsprechen. Der Präsident hatte Jayasundara und Fernando vorgeworfen, ihm Informationen über geplante Terroranschläge vorenthalten zu haben.
Laut der Verfassung Sri Lankas kann ein Polizeichef nur durch ein langwieriges parlamentarisches Verfahren seines Amtes enthoben werden.
Erzbischof von Colombo entsetzt über Behördenpanne
Die Sicherheitsorgane Sri Lankas waren bereits Anfang April vom indischen Geheimdienst vor geplanten Terrorangriffen gewarnt worden, ohne aber Maßnahmen zum Schutz potenzieller Anschlagsziele und zur Verhinderung der Anschläge zu ergreifen. Kardinal Malcolm Ranjith, Erzbischof von Colombo, zeigte sich gegenüber Medien in Sri Lanka entsetzt darüber, dass die Behörden die Kirchen nicht gewarnt hatten.