Drei Wochen nach den Osteranschlägen mit 258 Toten haben Katholiken in Sri Lanka am Sonntag erstmals wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert. Wie örtliche Medien berichteten, besuchten Tausende Christen die Kirchen in der Hauptstadt Colombo.
Besucher wurden an den Eingängen zu den Gotteshäusern von Sicherheitsbeamten auf Waffen und Sprengstoff abgesucht. Soldaten mit Maschinengewehren bewachten die Kirchen.
Am Ostersonntag hatten neun Selbstmordattentäter fast zeitgleich Anschläge auf Kirchen und Luxus-Hotels verübt. Mindestens 258 Menschen wurden getötet und etwa 500 verletzt. Unter den Toten sind auch rund 50 Ausländer.
Islamischer Geistlicher verhaftet
Der Islamische Staat hat sich zu der Anschlagserie bekannt. Sri Lankas Regierung macht zudem die islamistische Organisation "National Thawheed Jammath" (NTJ) für die Attentate verantwortlich. NTJ-Gründer Zahran Hashim war einer der zwei Selbstmordattentäter, die das Shangri-La-Hotel in Colombo angegriffen hatten.
Inzwischen hat die Polizei in Sri Lanka mehr als 150 Menschen im Zusammenhang mit den Attentaten festgenommen. Am Freitag verhafteten Behörden im Osten Sri Lankas einen islamischen Geistlichen, der mit dem NTJ-Gründer Hashim in Verbindung gestanden haben soll.
Mehr als 70 Prozent der Einwohner der Tropeninsel sind buddhistisch, zwölf Prozent sind Hindus, zehn Prozent Muslime.
Christen machen gut sieben Prozent der Bevölkerung aus. Die Mehrheit sind Katholiken mit sechs Prozent, der Rest sind Anglikaner, Protestanten oder Methodisten.