Der "Strom-Rebell" und Kurienkardinal Konrad Krajewski bekommt Rückendeckung von der Vatikanspitze: Mit der Entfernung von Sicherungsplomben eines gesperrten Stromanschlusses von römischen Hausbesetzern habe Krajewski die Aufmerksamkeit auf ein "reales Problem" gelenkt, das Menschen, auch Kinder und Alte, betreffe, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin laut der italienischen Internetseite Tg24 am Dienstag in Mailand.
Salvini: Vatikan unterstützt Illegalität
Parolin sprach von "vielen Interpretationen und Kontroversen" um die Geste des päpstlichen Beauftragten für Armenfürsorge. Er betonte dagegen die "gute Absicht" des Kardinals. In dem Sinn hätten sich jetzt auch die römischen Behörden in Gang gesetzt.
Krajewski hatte am Samstagabend eigenmächtig den Stromanschluss eines besetzten Hauses in Rom mit rund 450 Bewohnern freigeschaltet, nachdem der Netzbetreiber die Leitung wegen unbezahlter Rechnungen sechs Tage zuvor abgeklemmt hatte. Unter anderem Italiens Innenminister Matteo Salvini griff den Kardinal dafür an und warf dem Vatikan vor, Illegalität zu unterstützen.
Kardinal soll Stromschulden der Hausbesetzer bezahlen
Die Aktion Krajewskis könne "Konsequenzen haben", sagte Salvini dem Sender Radio24 (Montag). Es gebe "Millionen Italiener, die aus Würde monatelang nicht einmal eine Pizza essen gehen, um ihre Rechnungen zu bezahlen".
Wenn der Kardinal die Stromschulden der Hausbesetzer begliche, wäre dies "das Mindeste", so der Politiker von der rechten Lega. Andernorts sprach er von 300.000 Euro, die in dem besetzten Haus an Stromrechnungen aufgelaufen seien.