72-Stunden-Aktion des BDKJ im Umfeld politischer Ereignisse

Die Welt besser machen

Die 72-Stunden-Aktion ist eine der größten Sozialkationen in Deutschland. Seit Donnerstag werden Kindergärten-Räume neu gestaltet, Spielplätze repariert oder Insektenhotels gebaut. Kurzum: In irgendeiner Form die Welt ein Stückchen besser machen.

Jugendliche bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ / © Harald Oppitz (KNA)
Jugendliche bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ / © Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend lädt seit Donnerstag zur 72-Stunden-Aktion ein und will sich damit auch für die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einsetzen. Welche Interessen sind das gemessen an den Ideen und Projekten zur 72-Stunden-Aktion?

Katharina Norpoth (ehrenamtliche Bundesvorsitzende des BDKJ): Junge Menschen wollen sich für andere einsetzen, wollen die Welt ein Stück besser machen und das geht zum einen in diesen 72 Stunden, aber auch darüber hinaus. Wir sehen auch ganz viele Projekte, die sich mit Ökologie, mit Artenvielfalt auseinandersetzen. Wie zum Beispiel die Insektenhotels, die gebaut werden, aber auch an vielen anderen Stellen. Es gab auch Gruppen, die gestern zur Klimademo von "Fridays for Future" gegangen sind und die sich somit an vielen Orten für eine bessere Gesellschaft und für andere einsetzen.

DOMRADIO.DE: Es gibt soziale und ökologische Sachen, aber die 72-Stunden-Aktion fällt auch in die Zeit einiger politischer Termine. Gestern haben Tausende bei den "Fridays for Future" demonstriert und am Sonntag ist die Europawahl. Werden diese politischen Themen von den Jugendlichen der 72-Stunden-Aktionen auch untereinander besprochen?

Norpoth: Auf jeden Fall! Gerade im Hinblick auf die Europawahl am Sonntag. Da rufen wir auch dazu auf, wählen zu gehen. Es gibt aber auch Gruppen, die noch mal die Tage nutzen, um in Fußgängerzonen darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, wählen zu gehen und die deutlich machen, für was junge Menschen stehen, die sich für ein freies und offenes Europa einsetzen. Dann gibt es auch Teilnehmer, die andere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, zum Wahllokal begleiten, damit sie trotzdem ihre Stimme abgeben können. Da gibt es auch ganz viel Engagement, die sich mit den Europawahlen und den ganz hochaktuellen, politischen Themen auseinandersetzen.

DOMRADIO.DE: Können Sie schon eine erste Bilanz ziehen, wie die Aktion ankommt und wie viele Teilnehmer es gibt?

Norpoth: Bis zum Anmeldeschluss und bis zum Aktionstag hatten wir mehr als 3.300 angemeldete Gruppen mit mehr als 81.000 Teilnehmenden und da werden in den kommenden Tagen wahrscheinlich noch einige dazukommen, die ebenfalls an den Projekten spontan teilgenommen haben. Wir können bisher eine ganz positive Bilanz ziehen. Die Motivation und der Spaß in den Gruppen sind extrem hoch. Ich habe auch schon ein paar Projekte besuchen können und da bewegt sich wirklich was. Eine Bürgermeisterin eines Ortes, die die Gruppe besucht hat, sagte gestern zu mir: "Der ganze Ort sieht am Sonntag ganz anders aus, weil die jungen Menschen hier so viel bewegen und so viel einfach gestalten und ganz großartige Leistungen bringen."

DOMRADIO.DE: Sie sind schon ein paar Jahre ehrenamtliche Bundesvorsitzende des BDKJ. Wie sieht denn für Sie dieses Wochenende bis zum Sonntagabend um 17:07 Uhr aus, wenn die Aktion zu Ende geht?

Norpoth: Ich werde jetzt noch einige Gruppen in den Bistümern in Trier und Speyer besuchen und werde in der digitalen Kapelle vorbeischauen, die uns auf den unterschiedlichen Messenger-Diensten dieses Wochenende begleitet. Am Sonntag bin ich dann bei der Abschlussveranstaltung in Hamm.

Das Interview führte Beatrice Steineke.


Katharina Norpoth / © Beatrice Steineke (DR)
Katharina Norpoth / © Beatrice Steineke ( DR )
Quelle:
DR
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