Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat den Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) als Vorreiter der europäischen Verständigung und Einheit gewürdigt.
Predigtreihe zum Fontanejahr
Fontane sei zwar kein moderner Europäer im heutigen Sinne gewesen, sagte Dröge laut Manuskript zum Auftakt einer Predigtreihe zum Fontanejahr am Sonntag in der Rheinsberger Laurentiuskirche. Der märkische Dichter habe jedoch schon im 19. Jahrhundert europäisch gedacht und bringe auf seine Weise die Werte zur Geltung, die heute als die Werte Europas geschätzt würden.
Zum 200. Geburtstag Fontanes, der am 30. Dezember 1819 in Neuruppin geboren wurde und am 20. September 1898 in Berlin starb, wird in Brandenburg in diesem Jahr ein Jubiläumsjahr gefeiert.
Fontane beobachtete Menschen aus ganz Europa
Europa sei in Fontanes Leben und in seinen Werken als gemeinsamer Raum lebendigen Austauschs präsent, betonte Dröge. Der Schriftsteller habe in seinen Werken die vielfältigsten Menschen aus den unterschiedlichen Nationen genau beobachtet und dadurch die Achtung vor der Würde des Einzelnen erkennbar werden lassen. Diese Werte seien heute in den Verfassungen der Staaten Europas verankert.
Europa müsse es nun gelingen, die Würde des Menschen, unabhängig von seiner Kultur oder Rasse, Religion oder Nationalität, zu achten und seine Rechte zu bewahren, betonte der Bischof. Die Art und Weise, wie Theodor Fontane über Menschen geschrieben habe, lasse davon etwas spüren.