Caritas-Dachverband mit neuen rechtlichen Rahmenbedingungen

Mehr Zusammenarbeit und Kontrolle

Caritas Internationalis, die Dachorganisation der nationalen katholischen Caritas-Verbände, ist formell der vatikanischen Kurienbehörde für Entwicklungsfragen unterstellt worden. Caritas Internationalis koordiniert die Arbeit von 165 Caritas-Organisationen, die in über 200 Ländern tätig sind. 

Collage zum Thema Migration: Papst Franziskus und Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Präsident von Caritas Internationalis / © Vatican Media (KNA)
Collage zum Thema Migration: Papst Franziskus und Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Präsident von Caritas Internationalis / © Vatican Media ( KNA )

Das am Freitag veröffentlichte Dekret zieht die Konsequenz aus der Auflösung des Päpstlichen Rats "Cor Unum" für Nothilfe, dessen Zuständigkeiten mit dem 1. Januar 2017 auf das neu gegründete "Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen" übergingen.

Dem Dekret zufolge muss Caritas Internationalis künftig das Entwicklungsamt über geplante Abkommen mit Nichtregierungsorganisationen informieren und dessen Richtlinien beachten. Auch bei Stellungnahmen zu sensiblen Fragen ist der Caritas-Dachverband gehalten, sich mit der von Kardinal Peter Turkson geleiteten Entwicklungsbehörde abzustimmen.

Wer macht was?

Das vatikanische Staatssekretariat übt Aufsichts- und Kontrollfunktionen über Caritas Internationalis aus, insbesondere in der Finanzverwaltung. Finanzierungsabkommen mit Staaten und zwischenstaatlichen Organisationen sowie Kooperationen und Verträge mit staatlichen Institutionen sind ebenfalls vom Staatssekretariat zu genehmigen.

Ein neuer Präsident von Caritas Internationalis, sofern es sich nicht um einen Kardinal oder Ortsbischof handelt, sowie der Generalsekretäre und Schatzmeister haben künftig vor dem Präfekten der Entwicklungsbehöre ihr Dienstversprechen abzulegen.

Präsident ist seit 2015 der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle.


Quelle:
KNA