Neuer Vorsitzender von Karl Rahner Akademie

Engagierter Theologe

Die Karl-Rahner-Akademie in Köln hat einen neuen Vorsitzenden: Der Theologe Dr. Werner Höbsch, der sich jahrelang besonders für den interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln stark gemacht hat, wurde einstimmig gewählt.

Dr. Werner Höbsch / © privat
Dr. Werner Höbsch / © privat

Der promovierte Theologe Dr. Werner Höbsch, der jahrelang das Referat "Dialog und Verkündigung" beim Erzbistum Köln geleitet hat, freut sich auf seine Aufgabe: "Kirche und Gesellschaft sind dringend auf Orte des Nach- und Vordenkens, der Auseinandersetzung und des fairen Streitens angewiesen. Die Karl-Rahner-Akademie ist ein solcher Ort", sagt er.

Interreligiösen Dialog vorangebracht

Dr. Werner Höbsch, 1951 in Düsseldorf geboren, war von 1978 bis 2017 im Erzbistum Köln tätig. Besonders am Herzen liegt Höbsch der interreligiöse Dialog. Seine Promotion verfasste er über "Katholische Kirche und Buddhismus in Deutschland". Er hat maßgeblich die Aktivitäten des Erzbistum Kölns im interreligiösen Dialog mit Juden, Muslimen und Buddhisten unterstützt und vorangebracht.

Pfarrer Franz Decker, der sechs Jahre den Vorstand geleitet hat, kandidierte aus Altersgründen nicht wieder für den Vorstand. Akademieleiter Norbert Bauer würdigte sein Engagement: "Seinem intensiven Bemühen ist es zu verdanken, dass das Erzbistum Köln, das die Finanzierung 2004 beendete, die Akademie seit 2017 zumindest teilweise wieder finanziell unterstützt."

Unabhängige Akademie in Köln

Der "Karl Rahner Akademie Köln e.V." ist Träger der unabhängigen katholischen Akademie und wird durch einen fünfköpfigen Vorstand geleitet. Neben Dr.Werner Höbsch wurden wieder in den Vorstand gewählt: Hannelore Bartscherer, langjährige Vorsitzende des Katholikenausschusses der Stadt Köln, die Journalisten Helga Kirchner und Kurt Gerhardt, und Jesuitenpater Pater Ulrich Rabe SJ.
 

Karl Rahner

Karl Rahner (1904-1984) war einer der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts und ein Kämpfer, der nie laut und aufdringlich in seiner Gottesleidenschaft, sondern sich eher scheu und immer nachdenklich im beharrlichen theologischen Ringen um das Gottesthema zeigte. 

In seiner anthropologischen Wende der Gottesrede wollte er Theologie und Kirche in eine produktiv-kritische Auseinandersetzung mit dem Geist der Moderne führen, um so den Symptomen einer innerkirchlichen Verzweiflung an der Gottesbegabung des modernen Menschen entgegenzuwirken.

Theologe Karl Rahner (l.) und Joseph Ratzinger, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte in Regensburg, auf der Vollversammlung der gemeinsamen Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland in Würzburg am 10. Mai 1972. / © Ernst Herb (KNA)
Theologe Karl Rahner (l.) und Joseph Ratzinger, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte in Regensburg, auf der Vollversammlung der gemeinsamen Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland in Würzburg am 10. Mai 1972. / © Ernst Herb ( KNA )