Das sagte er der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Wochenende): Wegschauen und weghören, nichts sagen und nichts tun, wenn jüdische Bürgerinnen und Bürger beleidigt, verhöhnt oder gewaltsam angegriffen werden – das kann, das darf keine Option sein."
Bürger der deutschen Demokratie zu sein, bedeute, "sich jeder Form von Antisemitismus aktiv entgegenstellen, überall, wo es erforderlich ist", ergänzte Steinmeier: Jeder Angriff, jede Herabwürdigung und erst recht jede Gewalttat gegen Juden sei "ein Angriff auf die Grundlagen unseres Zusammenlebens, auf unsere Demokratie und unsere offene Gesellschaft".
Jüdisches Leben in großer Vielfalt
Der Bundespräsident nannte es "ein großes Glück für unser Land", dass sich jüdisches Leben wieder in so großer Vielfalt entwickelt habe, dass jüdische Gemeinden wachsen, Religionslehrer ausgebildet, Rabbiner ordiniert und Synagogen restauriert und erweitert würden.
Zugleich erwachse daraus eine besondere Verantwortung. "Der Staat und seine Institutionen haben die Pflicht, jüdisches Leben zu schützen. Das gilt immer und darf nicht mit Verweis auf die Zivilgesellschaft relativiert werden", erklärte das Staatsoberhaupt. Der Bundespräsident nimmt am Montag am Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg teil.