Gegen Fake News kann die Bibel nach Worten der westfälischen Präses Annette Kurschus eine Gegenstrategie bieten.
Manipulierte Nachrichten, etwa in sozialen Medien, säten Zwietracht und vergifteten die gesellschaftliche Atmosphäre, sagte Kurschus am Donnerstag auf dem evangelischen Kirchentag in Dortmund.
Bei gezielter Desinformation und Hass brauche es Widerspruch und alternative Erzählungen, unterstrich Kurschus. Die Bibel sei voll von Impulsen, die auf Vertrauen setzten. Entscheidender Orientierungspunkt sei die Gegenwart Gottes.
Pau: Migrationspakt an Desinformation gescheitert
Die Linken-Politikerin Petra Pau warnte, gezielte Desinformation könne ambitionierte politische Vorhaben verhindern. Ein Beispiel dafür sei der UN-Migrationspakt, der nach einer gezielten Desinformationskampagne gescheitert sei, sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Fake News gehe es nicht um tatsächliche Aufklärung, sondern um Verunsicherung. Staatliche Verbote seien keine Lösung im Kampf gegen Desinformation, erklärte Pau. Wichtiger sei es, demokratische Prozesse öffentlich zu machen und Menschen besser zu beteiligen.
Mitschuld der Wissenschaft
Der Schweizer Wissenschaftler Antonio Loprieno betonte, die Menschen lebten aktuell in einem Zeitalter der technologischen Wende.
Umfang und Geschwindigkeit von Information nähmen zu, die Verbindlichkeit des verbreiteten Wissen nehme ab. Mit der digitalen Wende erlebe die Gesellschaft "eine Form der Rache des Bildes gegen die Diktatur des geschriebenen Wortes", sagte Loprieno. Mitschuldig sei daran auch die Wissenschaft. Sie habe zu oft in einem Elfenbeinturm gelebt, sie müsse auch mehr Austausch setzen.