Früherer Nationalelf-Pater Doll seit 50 Jahren Priester

Der letzte DFB-Seelsorger

Der "Kaiser" lobte ihn noch Jahre nach der Weltmeisterschaft 1990 in höchsten Tönen: Kapuzinerpater Matthias Doll stand der deutschen Nationalelf während des Turniers als Seelsorger zur Seite – jetzt feiert er sein goldenes Priesterjubiläum.

Franz Beckenbauer und Pater Matthias Doll / © Barbara Beyer (KNA)
Franz Beckenbauer und Pater Matthias Doll / © Barbara Beyer ( KNA )

Pater Matthias Doll (76), Kapuziner und "WM-Pfarrer" von 1990, feiert am 29. Juni sein Goldenes Priesterjubiläum. Der 1943 im badischen Bühl geborene Doll wurde vor 50 Jahren in Eichstätt zum Priester geweiht, wie die Bischöfliche Pressestelle Würzburg am Mittwoch mitteilte.

Im Jahr 1990 begleitete der fußballbegeisterte Pater seelsorglich die deutsche Weltmeister-Elf in Italien. Der damalige Teamchef Franz Beckenbauer lobte auch später immer wieder die guten Erfahrungen mit dem Pater.

Betriebsseelsorger, Wallfahrtsseelsorger und Ordensmann

Der 1943 im badischen Bühl geborene Doll erinnert sich noch gerne an seine Zeit mit den Nationalspielern. Er sei damals der vorerst letzte Seelsorger gewesen, der eine Nationalmannschaft zu einem Turnier begleitete.

Beckenbauer legte im Jahr 2004 dem damaligen Teamchef Rudi Völler nahe, erneut den geistigen Beistand Dolls bei der Europameisterschaft zu suchen. Der DFB lehnte jedoch ab.

Doll war früher unter anderem als Betriebsseelsorger tätig, später als Wallfahrtsseelsorger in Altötting und auf dem Käppele in Würzburg, ebenso im Generalat der Kapuziner in Rom und beim Hilfswerk missio München. Außerdem wirkte er in mehreren Pfarreien. Seinen Ruhestand verbringt der Ordensmann im unterfränkischen Münnerstadt.


Quelle:
KNA