Papst prangert ungerechte globale Entwicklung an

"Es geht nicht nur um Migranten"

Gegen die ungerechte Verteilung von Reichtum: In einer am Dienstag verbreiteten Videobotschaft verurteilt Papst Franziskus eine globale Entwicklung, die die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer mache.

Symbolbild Schulden / © Perfectlab (shutterstock)

Die Kirche müsse angstfrei die Benachteiligten einladen, "die wir selbst als Gesellschaft ausgeschlossen haben", sagt Papst Franziskus in dem Beitrag unter dem Titel "Es geht nicht nur um Migranten". Anlass ist der katholische Welttag der Migranten und Flüchtlinge am 29. September. Eine schriftliche Botschaft dazu hatte Franziskus am 27. Mai veröffentlicht.

Papst: Rechnung zahlen die Armen

Die Welt gehe "jeden Tag elitärer und grausamer mit Ausgegrenzten um", sagte der Papst. Entwicklungsländer würden ihrer besten natürlichen und menschlichen Ressourcen beraubt. Nutznießer seien wenige privilegierte Märkte.

Während nur bestimmte Weltregionen von Kriegen betroffen seien, würden die entsprechenden Waffen in Ländern hergestellt und verkauft, die sich nicht um die Flüchtlinge kümmerten. Die Rechnung dafür zahlten die Armen, so der Papst.

Inmitten der Debatte zur Sea Watch-Kapitänin

Der Vatikan veröffentlichte die Videobotschaft am Dienstag inmitten der Debatte über die Festnahme der deutschen Seenotretterin Carola Rackete, die gegen die Weisung der italienischen Regierung die "Sea Watch 3" mit 40 geretteten Migranten an Bord in den Hafen von Lampedusa eingelaufen war.

Am kommenden Montag feiert der Papst mit Migranten, Flüchtlingen und ihren Helfern im Petersdom eine heilige Messe. Üblicherweise hält sich Franziskus im Juli mit Terminen zurück, er ruht sich in der Ferienzeit in seiner Residenz im Vatikan ein wenig aus. 


Archiv: Der Papst im Gebet / © Alessandra Tarantino (dpa)
Archiv: Der Papst im Gebet / © Alessandra Tarantino ( dpa )
Quelle:
KNA , VN