DOMRADIO.DE: Hat es Spaß gemacht, am Preacher Slam teilzunehmen?
Tobias Wolf (Gemeindereferent): Total. Es hat sehr viel Spaß gemacht, ich habe sehr viel Neues gelernt.
DOMRADIO.DE: Haben Sie gedacht, dass sie gewinnen werden?
Wolf: Nein, natürlich nicht. Ich hab das vorher noch nie gemacht. Es ist einfach so passiert.
DOMRADIO.DE: Das vorgegebene Thema war "Verborgene Schätze". Wie haben Sie sich dem genähert?
Wolf: Ich habe mir eine Mind Map gemacht - von Piraten bis zum Schatz im Acker oder Indiana Jones. Und dann habe ich das ausgesucht, was ich beim Preacher Slam vorgetragen habe. Hier - als Kostprobe - der Vorspann:
"Jesus ist zu mir gekommen. Na ja, ganz genau genommen war es ein Traum und wenn ihr so fragt, hat er es auch nicht wirklich wortwörtlich gesagt. Doch ich war mir sicher, in dem Augenblick, als ich viel weniger durch Verstand als durch Glück... Aber jetzt bin ich ja schon mittendrin. Ich erzähl besser ganz von Beginn." (Anm. der Red.: Den kompletten Beitrag können Sie hier nachhören.)
DOMRADIO.DE: Was unterscheidet denn einen Preacher Slam von einer Predigt?
Wolf: Ich stehe natürlich schon häufiger vor Leuten, unter anderem in Familienmessen oder im Schulgottesdienst. Aber so ein Preacher Slam ist nochmal anders. Es war ein bisschen offener. Es gab natürlich diese Themenvorgabe. Aber ansonsten konnte ich mir ja alles sehr frei aussuchen. Normalerweise habe ich ein Evangelium oder einen Lesungstext, an den ich mich halte. Und das, was ich gesagt habe, war noch viel persönlicher als das, was ich sonst über einen Text sage.
DOMRADIO.DE: Ist es nicht schwierig, wenn man diese große Auswahl hat; also ein Riesenthema, wo man sich einen Aspekt herauspicken kann. Manchmal ist es ja einfacher, wenn man enge Vorgaben hat.
Wolf: Absolut. Ich bin auch jemand, der sich im Supermarkt schon nicht zwischen zwei Joghurts entscheiden kann. Das hat eine Weile gedauert, alles auszuwählen, ja.
DOMRADIO.DE: Sie sind an dem Wochenende auch von einem Slam-Profi angeleitet worden. Wie war das?
Wolf: Das war total spannend. Marco Michalzik ist tatsächlich ziemlich bekannt - hat viel aus seiner Erfahurng erzählt und erstmal erklärt, wie dieses Format eigentlich funktioniert. Dann hat er sehr spielerisch mit uns Vorübungen gemacht, uns ans Texte schreiben und Texte vortragen herangeführt. Das war einfach lustvoll und sehr frei.
DOMRADIO.DE: Hört sich an, als wäre das gar nicht so schwierig. Oder muss man bestimmte Eigenschaften mitbringen?
Wolf: Ich weiß nicht. Vielleicht einfach diese Lust am Spiel mit dem Wort. Wir haben viel zu zweit gearbeitet und auch viel gelacht dabei. Und dann braucht man vielleicht nur den Zugang zu dem einen Ding, was man wirklich gerne erzählen möchte.
DOMRADIO.DE: Wie geht es jetzt weiter? Sind Sie auf den Geschmack gekommen und würden so etwas noch einmal machen?
Wolf: Ja. Ich kann noch keine Details verraten, aber ich habe schon eine Anfrage für einen weiteren Slam.
Das Interview führte Dagmar Peters.