Mehrere Menschen durften Rettungsschiff "Open Arms" verlassen

"Kritischer psychologischer Zustand"

Ein Gericht hatte dem Rettungsschiff "Open Arms" das Einlaufen in den Hafen von Lampedusa erlaubt - noch lässt die Hafenkommandantur das Anlegen nicht zu. Mehrere Menschen in "kritischem Zustand" wurden jetzt von Board geholt. 

"Open Arms" vor ihrem Auslaufen im Hafen von Barcelona / © MarcoPachiega (shutterstock)
"Open Arms" vor ihrem Auslaufen im Hafen von Barcelona / © MarcoPachiega ( shutterstock )

In der Nacht zu Freitag haben vier weitere Migranten an Bord der "Open Arms" das Schiff verlassen können. Wie die Besatzung per Twitter mitteilte, mussten drei Menschen aus gesundheitlichen Gründen in Lampedusa an Land gebracht werden; ein Angehöriger durfte sie begleiten. Am Donnerstagabend hatten bereits fünf Migranten mit vier Angehörigen die "Open Arms" verlassen. Sie seien in einem kritischen psychologischen Zustand gewesen, so die Besatzung.

Weiterhin aber wartet das Schiff auf die Erlaubnis, in den Hafen von Lampedusa einlaufen zu dürfen und dort alle Menschen von Bord gehen zu lassen.

Keine Einlauferlaubnis, aber medizinische Versorgung

Nachdem ein Verwaltungsgericht in Latium am Mittwoch das Einlaufverbot der Regierung für die "Open Arms" aufgehoben hatte, lag das unter spanischer Flagge fahrende Schiff vor Lampedusa. Dennoch gab es bis dahin von der Hafenkommandantur keine Erlaubnis zum Einlaufen. Wohl waren Beamte der Finanzpolizei, der Küstenwache sowie ein medizinisches Team an Bord gekommen.

Über den Umgang mit der "Open Arms" ist es zwischen Innenminister Matteo Salvini (Lega) sowie Ministerpräsident Giuseppe Conte und weiteren Ministern der Fünf Sterne am Donnerstag zum Zerwürfnis gekommen. Wie Conte in einem offenen Brief an Salvini per Facebook mitteilte, erklärten sich sechs EU-Staaten bereit, die Migranten von der "Open Arms" aufzunehmen.


Quelle:
KNA