Spanien sendet Schiff zur Aufnahme von Migranten der "Open Arms"

Lösung für Flüchtlinge in Sicht?

Für die Migranten an Bord des spanischen Rettungsschiffes "Open Arms" zeichnet sich offenbar eine Lösung ab. Ein Schiff der spanischen Marine soll die Betroffenen vor Lampedusa aufnehmen und zum Hafen von Palma de Mallorca bringen.

Großer Kontrast: Seenotrettungsboot "Open Arms" auf dem Meer, Urlauber am Strand / © Friedrich Bungert (dpa)
Großer Kontrast: Seenotrettungsboot "Open Arms" auf dem Meer, Urlauber am Strand / © Friedrich Bungert ( dpa )

Das kündigte die Regierung Spaniens an diesem Dienstag an. Das Marineschiff werde noch am Dienstagabend vom andalusischen Cadiz aus in See stechen, hieß es in einer Mitteilung aus Madrid. Nach eingehender Analyse verschiedener Optionen halte man diese für die "angemessenste".

Zugespitzte Lage

Zuvor hatte sich die Lage an Bord der "Open Arms" weiter zugespitzt. Am Dienstag sprangen erneut mehrere Personen ins Meer, um nach Lampedusa zu schwimmen. Medienberichten zufolge wurden sie von der italienischen Küstenwache geborgen. Auf dem Schiff befinden sich demnach noch etwa 80 Migranten.

Der Pfarrer von Lampedusa, Carmelo La Magra, forderte angesichts der heiklen Situation ein schnelles Handeln. "Es ist Zeit, diese traurige Sache auf die einzig mögliche Art zu beenden: alle von Bord lassen, ohne weitere Zeit zu verlieren", sagte er dem Portal "Vatican News".

EU-Kommission fordert rasche Lösung

Auch die EU-Kommission forderte zuletzt mehrfach eine rasche Lösung. Der "humanitäre Imperativ" müsse an erster Stelle stehen, sagte EU-Kommissionsprecherin Natasha Bertaud am Dienstag in Brüssel. Vor allem Italiens Innenminister Matteo Salvini (Lega) weigerte sich jedoch, die an Bord verbliebenen Menschen in Italien an Land gehen zu lassen.

Die "Open Arms" wartet seit 19 Tagen auf eine Erlaubnis zum Anlegen, seit Mittwoch liegt das Schiff vor Lampedusa. Anfangs waren mehr als 100 Migranten an Bord. Die Besatzung hatte zuletzt Angebote abgelehnt, die spanischen Baleareninseln anzufahren. Stattdessen forderte sie Italien und Spanien auf, Verantwortung für die Menschen an Bord zu übernehmen.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema