Wie die Kirchen den Jahrestag der Messerattacke in Chemnitz begehen

Gebete und Menschenkette

Erst vor wenigen Tagen wurde ein 23-Jähriger zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Er soll vor einem Jahr Daniel H. in Chemnitz erstochen haben. Vergessen ist die Tat nicht. Die Kirchen setzen zum Jahrestag ein klares Friedenszeichen.

Chemnitz ein Jahr danach  / © Hendrik Schmidt (dpa)
Chemnitz ein Jahr danach / © Hendrik Schmidt ( dpa )

Am Jahrestag der tödlichen Messerstecherei von Chemnitz laden die Kirchen am Montag zu einem ökumenischen Friedensgottesdienst ein. Im Anschluss soll als Zeichen für Demokratie und Nächstenliebe eine Menschenkette um die Stadtkirche St. Jakobi und das Rathaus gebildet werden.

Am 26. August vor einem Jahr war der 35 Jahre alte Daniel H. im Streit erstochen worden. Vor wenigen Tagen wurde dafür ein 23-jähriger Syrer zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht Chemnitz sprach ihn wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung schuldig.

Juristische Aufarbeitung soll weitergehen

Damit ist der Prozess zu einem der folgenreichsten Verbrechen in der jüngeren Geschichte des Bundeslands Sachsen nach gut fünf Monaten beendet worden- vorerst. Die juristische Aufarbeitung des Falls soll jedoch weitergehen: Die Verteidiger legten kurz nach der Urteilsverkündung Rechtsmittel ein, wie Rechtsanwältin Ricarda Lang erklärte.

Das Chemnitzer Landgericht, das aus Sicherheitsgründen in Dresden verhandelt hatte, war nach 19 Verhandlungstagen davon überzeugt, dass Alaa S. am 26. August 2018 gemeinsam mit einem flüchtigen Iraker den 35-jährigen deutschen Staatsbürger Daniel H. am Rande des Chemnitzer Stadtfestes erstach.

Rechte Gruppen hatten die Tat wiederholt für ausländerfeindliche Demonstrationen instrumentalisiert. Dabei kam es zu Ausschreitungen und Attacken gegen ausländisch aussehende Personen.


Marktkirche St. Jakobi in Chemnitz / ©  ArTono (shutterstock)
Marktkirche St. Jakobi in Chemnitz / © ArTono ( shutterstock )
Quelle:
epd