Der Rektor des Abraham Geiger Kollegs äußerte sich gegenüber der Zeitschrift "Mitten im Leben" des Herder-Verlags (September).
Der Antisemitismusbericht an den Deutschen Bundestag von 2017 habe gezeigt, dass 20 Prozent der Bevölkerung seit vielen Jahren latent antisemitisch eingestellt seien. "Heute wird jedoch kein Blatt mehr vor den Mund genommen. Die Kirchen haben da große Schuld auf sich geladen", sagte Homolka. "Aber heute begegnen wir Antisemitismus oft auch im Gewand fundamentaler Israelkritik."
"Existenzrecht Israels steht nicht zur Debatte"
Israelische Regierungen müssten sich Kritik anhören, "wie alle Regierungen der Welt", betonte Homolka. "Aber das Existenzrecht Israels steht nicht zur Debatte. Das hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel deutlich gesagt: Es gehört in Deutschland zur Staatsräson." Alle könnten sich dafür einsetzen, "dass die einzige Demokratie des Nahen Ostens unsere Maßstäbe spiegelt".
Christen und Juden weltweit trügen dazu bei, wenn sie Projekte in Israel unterstützten, "die Brücken bauen, Gegensätze mildern, religiösen Pluralismus fördern", erklärte der Rabbiner.