Kirche in Manila errichtet Mahnmal für "Trostfrauen"

Erinnerung an Opfer sexueller Ausbeutung

Gegen das Vergessen: Frauenrechtlerinnen haben auf dem Gelände einer katholischen Kirche in Manila eine Gedenktafel für die Frauen aufgestellt, die im Zweiten Weltkrieg Opfer sexueller Ausbeutung der japanischen Besatzungsarmee waren.

Kirche von Baclaran in Manila / © Takuma Gemina Ryu (shutterstock)
Kirche von Baclaran in Manila / © Takuma Gemina Ryu ( shutterstock )

Frauenrechtlerinnen haben auf dem Gelände einer katholischen Kirche in Manila eine Gedenktafel für die Frauen aufgestellt, die im Zweiten Weltkrieg Opfer sexueller Ausbeutung der japanischen Besatzungsarmee waren. Der Pfarrer der Redemptoristenkirche "Mother of Perpetual Help", Pater Teodulo Holgado, betonte, es sei "gerecht und richtig, an die Philippiner zu erinnern, die während des Krieges gelitten haben", wie der asiatisch-katholische Pressedienst Ucanews am Montag berichtete. Das gelte "insbesondere für die Tausenden von 'Trostfrauen', die immer noch auf Gerechtigkeit warten", so der Redemptoristenpater.

Holgado und seine Kirche sind in Manila bekannt für ihren Einsatz für die Armen, für soziale Gerechtigkeit und ihre Ablehnung des Drogenkriegs von Präsident Rodrigo Duterte.

Einziges Mahnmal auf den Philippinen zum Gedenken an "Trostfrauen"

Die Gedenktafel auf dem Gelände der Kirche von Baclaran, die als Nationalheiligtum gilt, ist laut Ucanews derzeit das einzige Mahnmal auf den Philippinen zum Gedenken an die "Trostfrauen". Die Statue einer "Trostfrau" wurde von den philippinischen Behörden im April 2017 von einem Boulevard an der Bucht von Manila entfernt, um Platz für ein Entwässerungsprojekt zu schaffen. Die Skulptur gilt seitdem als verschollen. Am 30. Dezember 2018 wurde eine andere Statue einer "Trostfrau" auf dem Gelände des katholischen Altenheims Mary Mother of Mercy in der Provinz Laguna nach einer Intervention Japans entfernt.

"Trostfrauen" ist der euphemistische Ausdruck für die Opfer der Zwangsprostitution des japanischen Militärs in Ostasien. Laut Schätzungen rund 200.000 Mädchen und Frauen mussten sich nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker zwischen 1937 und 1945 in Korea, China, Taiwan, Thailand, Myanmar, Vietnam, den Philippinen, Osttimor und Niederländisch-Indien für japanische Soldaten zur Verfügung halten.


Quelle:
KNA