Erzbischof: Religiöse Bildung wäre im Sinne Humboldts

"Über weltanschauliche Grenzen hinweg"

Das Berliner Institut für Katholische Theolgie startet zum kommenden Wintersemester seinen Lehrbetrieb. Es gehe nicht nur um die Frage nach Gott, betont der Berliner Erzbischof Heiner Koch. Die katholische Theologie nehme vor allem den Menschen in den Blick.

Gebäude der der Humboldt-Universität zu Berlin – hier werden die neuen Institute eingerichtet / © Julia Steinbrecht (KNA)
Gebäude der der Humboldt-Universität zu Berlin – hier werden die neuen Institute eingerichtet / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das neue Institut ist nach Auffassung des Erzbischofs im Sinne Alexanders von Humboldt (1769-1859). Zwar habe der Naturforscher Religion und Glaube skeptisch gesehen, schreibt Koch in einem Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B. Z.". "An die Stelle von Gott setzte er die Idee einer alle Menschen umfassenden Humanität», so der Berliner Erzbischof zum 250. Geburtstag des Wissenschaftlers am Samstag.

Er denke jedoch, "dass bei aller Skepsis Alexander von Humboldt damit einverstanden wäre, dass das Bewusstsein für religiöse Bildung in den letzten Jahren gewachsen ist".

"Perspektive auf den Menschen"

Das Institut für Katholische Theologie nimmt zum kommenden Wintersemester zusammen mit einem Islam-Institut an der Humboldt-Universität seinen Lehrbetrieb auf. Koch betonte, die Theologie frage nicht nur nach Gott. "Ein Schwerpunkt soll auf die Frage nach dem Menschen gelegt werden aus religiöser Perspektive, aber in großer Offenheit über alle fachlichen und weltanschaulichen Grenzen hinweg", erklärte der Erzbischof des Erzbistums Berlin.

Damit bringe die katholische Theologie "eine wichtige Perspektive auf den Menschen und seine Fragen nach Sinn und Orientierung ein".


Erzbischof Heiner Koch / © Christoph Busse (KNA)
Erzbischof Heiner Koch / © Christoph Busse ( KNA )
Quelle:
KNA