Bei den theologischen Gesprächen gehe es auch um das jeweilige Kirchenverständnis, das sich stets in Institutionen und in Rechtsordnungen niederschlage; deshalb sei das kanonische Recht im Dialog der christlichen Konfessionen nicht nur hilfreich, sondern eine "wesentliche Dimension", sagte Franziskus vor Tagungsteilnehmern der Gesellschaft für Ostkirchenrecht am Donnerstag im Vatikan.
"Ein gemeinsames Verständnis von Primat und Synodalität"
Beispielsweise könne die römisch-katholische Kirche "von der synodalen Erfahrung anderer Traditionen lernen", umgekehrt sei auch die Weise, wie die katholische Kirche Synodalität lebe, bedeutsam für deren Beziehung zu anderen Christen. Als aktuelles Thema des theologischen Dialogs zwischen katholischer und orthodoxer Kirche nannte Franziskus "ein gemeinsames Verständnis von Primat und Synodalität", also von einem Vorranganspruch des Bischofs von Rom und dem Prinzip einer Kirchenleitung durch die Gesamtheit aller Bischöfe.