Appell zum Welt-Alzheimertag

Kardinal Schönborn würdigt pflegende Angehörige

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat die politische und gesellschaftliche Bedeutung der Pflege hervorgehoben. Pflege gehe alle an, betonte er im Hinblick auf den Welt-Alzheimertag an diesem Samstag.

Symbolbild Altenpflege (shutterstock)

"Ich bin dankbar, dass es bei uns in Österreich die Möglichkeit der häuslichen 24-Stunden-Pflege gibt", schrieb er in seiner wöchentlichen Kolumne der "Heute"-Zeitung (Freitag). "So kann meine Mutter mit ihren 99 Jahren immer noch zu Hause leben."

Pflege sei "zu einer zentralen politischen Frage" geworden, betonte Schönborn. Dank besserer medizinischer Versorgung und allgemeinen Wohlstands steige die Lebenserwartung und damit der Pflegebedarf, so der Wiener Erzbischof mit Blick auf den Welt-Alzheimertag am Samstag.

"Besondere Anerkennung verdienen die pflegenden Angehörigen. Sie sind das Rückgrat der Pflege in unserem Land", so der Kardinal. "Rund 900.000 Österreicherinnen und Österreicher kümmern sich täglich um ihre pflegebedürftigen Eltern, um ihre betreuungsbedürftigen Nachbarn, um ein Kind mit Behinderung."

Schönborn: "Pflege geht alle an"

Laut Prognosen solle sich der Anteil der Hochbetagten an der Bevölkerung in den kommenden drei Jahrzehnten in Österreich verdoppeln. Die Zahl der an Demenz Erkrankten im Land werde auf 130.000 Personen geschätzt, bei stark steigender Tendenz. "Das Thema Pflege geht uns alle an", konstatierte Schönborn.

Mit Blick auf die Nationalratswahl am 29. September fordern die in der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) zusammengeschlossen Hilfsorganisationen ein Gesamtkonzept für eine "gute und leistbare Pflege auch in Zukunft". "Pflege muss Wahlkampf-Thema Nummer Eins sein", so der Zusammenschluss, dem unter anderen Caritas und Diakonie angehören. Caritas-Präsident Michael Landau begrüßte entsprechende Vorschläge der Parteien: "Es ist erfreulich, wenn das Thema Pflege nun inhaltlich diskutiert wird und bei allen politischen Parteien als wichtiges Thema angekommen ist."


Kardinal Christoph Schönborn / © Hans Punz (dpa)
Kardinal Christoph Schönborn / © Hans Punz ( dpa )
Quelle:
KNA