"Auf unseren Friedhöfen ist mehr als Abschied und Erinnerung, hier ist mehr als Tränen und Schmerz", sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen am Sonntag bei der Eröffnung des evangelischen Friedhofs Gütersloh als "Ort der Hoffnung".
"Hier trifft die unendliche Wirklichkeit Gottes voller Kraft und Leben auf die menschliche Wirklichkeit des Endlichen und Vergänglichen", sagte Kurschus. "'Jetzt' und 'Noch nicht' begegnen einander."
"Ort der Hoffnung" mehr als ein Marketing-Konzept
Dass der evangelische Friedhof Gütersloh ab jetzt "Ort der Hoffnung" heiße, sei mehr als ein Label oder Marketing-Konzept, betonte Kurschus. In dem Namen klinge der "Gegen-Ort" an, "der unser Zuhause sein wird und der sein Licht und seine Wärme schon jetzt aus der Ewigkeit in die Zeit schimmern lässt".
Bei der Eröffnung pflanzte Kurschus zusammen mit Susanne Laab, Leiterin der Friedhofsverwaltung, einen Apfelrosenstamm auf dem Friedhof. Besucher konnten auf einer Insektenwiese Blumenzwiebeln setzen.
Würdevolle Bestattungen ermöglichen
Die Initiative "Evangelischer Friedhof - Ort der Hoffnung" hatte die westfälische Landeskirche im vergangenen Jahr gestartet. Gemeinden, die sich an der Initiative beteiligen, legen den Angaben nach Wert auf eine besondere Friedhofsgestaltung, einen liebevollen Umgang mit trauernden Angehörigen sowie auf würdevolle Bestattungen.
Die Landeskirche unterstützt Kirchengemeinden dabei etwa durch Fortbildungen und die Gestaltung von Schildern oder Flyern. Rund 50 von 503 evangelischen Friedhöfen in NRW tragen inzwischen den Titel "Orte der Hoffnung".