Frühmittelalterliche Reliquienstoffe, ein besticktes Prunktuch und ein frühbarockes Kleiderpaar aus Spanien für die Marienfigur im Aachener Dom sind in der Domschatzkammer Aachen zu sehen.
Bis zum 8. Dezember präsentiert die Sonderausstellung "Zeitzeugen. 1.200 Jahre Textilgeschichte am Aachener Dom" 46 Objekte, wie das Domkapitel in Aachen am Montag ankündigte. Der Aachener Domschatz umfasse rund 2.300 Textilien, die wegen ihrer Vielzahl und Lichtempfindlichkeit nur selten ausgestellt werden könnten.
28 Textilien stammen aus dem Jahr 1000
Die Kuratorin der Ausstellung, die Textilkonservatorin der Domschatzkammer Monica Paredis-Vroon, wählte Kunstwerke unter anderem aus dem Nahen Osten, Italien, Spanien und Zentraleuropa aus. 28 Textilien entstanden vor dem Jahr 1000, wie es hieß. Die ältesten können dem Schatz Kaiser Karl des Großen zugeordnet werden und gelangten als Reliquien oder als deren Hüllen nach Aachen.
Als jüngstes Ausstellungsstück ist ein besticktes Prunktuch zu sehen - ein Geschenk für den dritten Aachener Bischof, Johannes Josef van der Velden 1948. Die größte Arbeit ist ein fünf Quadratmeter großer Wandteppich, den Kaiser Joseph I. schenkte.
Kostbares Kleiderset für Maria mit Jesuskind
Ein Geschenk aus der Zeit zwischen 1627 und 1629 stammt von der Regentin der Spanischen Niederlande, Isabella Clara Eugenia. Sie ließ ein kostbares Kleiderset für das Aachener Gnadenbild der Maria mit Jesuskind anfertigen, an dem die Pracht herrschaftlicher Gewandung im Frühbarock nachvollziehbar werde.