"Gehe ich auf andere zu oder gehe ich gegen sie an? Macht mich der Glaube, den ich bekenne, freundlich oder feindlich gegen jene, die anders sind als ich?", führte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch auf dem Petersplatz weiter aus.
Bekehrung des Paulus
In seiner Katechesereihe zum Buch der Apostelgeschichte befasste sich der Papst dabei mit der Bekehrung des Paulus. Vom Verfasser Lukas werde der junge Saulus als Intrigant gezeichnet, der seine eigene politische und religiöse Identität absolut setze und Andersdenkende zu potenziellen Feinden reduziere.
Erst nachdem er durch den auferstandenen Christus bekehrt wurde, habe Paulus begriffen, dass es "nicht Personen zu bekämpfen gilt, sondern das Böse, das ihre Taten beeinflusst". Generell gelte: Wer ein Mitglied der Kirche treffe, treffe Christus selbst. "Auch all jene, die ideologisch sind oder die die Reinheit der Kirche wollen, treffen Christus!", ergänzte der Papst in freier Rede.
Vom Saulus zum Paulus
Nachdem Saulus getauft und zu Paulus geworden war, habe er begriffen, was für jeden Getauften gelte: Das neue Leben als Christ bedeutet auch eine neue Sicht auf Gott, auf sich selbst und die anderen. Diese würden dann von Feinden zu Geschwistern in Christus. "Damit aber", so der Papst, "wandelt sich der Eifer des verhärteten Verfolgers in den Eifer des mitfühlenden Verkünders des Evangeliums."
In seinem Gruß an deutschsprachige Pilger erwähnte Franziskus eigens die Schulgemeinschaft Walburgisgymnasium und -realschule Menden im Sauerland sowie die Teilnehmer der Informationswoche der Schweizergarde.