Kardinal Giuseppe Betori aus Florenz überreichte dem Paderborner Weihbischof Hubert Berenbrinker die Reliquie des 1686 verstorbenen und 1988 selig gesprochenen Bischofs bei einer Pilgerreise, wie die Erzdiözese Paderborn am Montag mitteilte. Das Grab von Stensen, der von 1680 bis 1683 Weihbischof in Paderborn war, findet sich in der Basilika San Lorenzo in Florenz.
Stensen wirkte in Münster, Paderborn, Hamburg und Schwerin
Der aus Kopenhagen stammende Stensen war 1677 von Papst Innozenz XI. zum Apostolischen Vikar für die Missionen in Skandinavien ernannt und im gleichen Jahr in Rom zum Bischof geweiht worden. Er wirkte in Münster, Paderborn, Hamburg und Schwerin. Papst Johannes Paul II. sprach den renommierten Arzt, Naturwissenschaftler und Bischof am 23. Oktober 1988 selig. Sein kirchlicher Gedenktag ist der 25. November.
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker dankte für die Reliquie.
Würdiger Ort der Verehrung
Sie werde in einer Kapelle des Paderborner Doms "einen würdigen Ort der Verehrung" erhalten. Stensen (1638-1686) sei als Naturwissenschaftler und Geistlicher ein Vorbild. Er habe es in herausragender Weise verstanden, naturwissenschaftliches Engagement "mit der existenziellen Suche nach dem wahren und einzigen Urgrund unseres Daseins" glaubwürdig zu verbinden.
Selige haben aus Sicht der Kirche vorbildlich aus dem Glauben heraus gelebt. Reliquien - vom lateinischen "reliquiae" (Überreste) abgeleitet - sind die sterblichen Überreste von Seligen oder Heiligen. Christen verehren Reliquien bereits seit früher Zeit, um sich der Toten zu erinnern oder deren Segen zu empfangen.