"Vor der getroffenen Entscheidung habe ich hohen Respekt", betonte Timmerevers an diesem Dienstag. "Ich habe meinen evangelischen Amtsbruder als glaubhaften und geistlichen Menschen schätzen gelernt." Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen erinnerte "an viele gemeinsam gefeierte Gottesdienste und sehr persönliche Begegnungen".
"Für das gemeinsame Einstehen für die Frohe Botschaft bin ich ihm sehr dankbar", so Timmerevers. "Die Glaubwürdigkeit des Evangeliums misst sich daran, wie es durch Menschen bezeugt wird, wie Barmherzigkeit gelebt wird und gemeinsam sowohl nach Frieden als auch nach Einheit gestrebt wird." Die Kirchenleitung der sächsischen Landeskirche hatte den Rücktritt ihres Landesbischofs am Montagabend angenommen.
Debatten über Rentzings Vergangenheit
Vorausgegangen waren öffentliche Debatten über die Zugehörigkeit Rentzings zu einer schlagenden Studentenverbindung und Artikel, die er vor rund 30 Jahren als Student für die Zeitschrift "Fragmente" verfasst hatte. Sie wurden jetzt von der sächsischen Kirchenleitung als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" eingestuft.
Besonders kritisiert wurde, dass Rentzing bei seiner Bewerbung um das Bischofsamt 2015 und auch danach nie über diesen Teil seines Lebens berichtet habe. Rentzing hatte sich von seinen damaligen Positionen nach deren Bekanntwerden deutlich distanziert.