Wie Spaniens sozialistische Regierung mitteilte, wird die Exhumierung in der monumentalen Gedenkstätte "Valle de los Caidos" (Tal der Gefallenen) nahe Madrid um 10.30 Uhr beginnen. Das Grab des "Caudillo" soll den Plänen zufolge auf den wesentlich schlichteren Friedhof El Pardo-Mingorrubio am Rande der Hauptstadt verlegt werden.
Erst kürzlich hatte das Oberste Gericht des Landes das umstrittene Vorhaben für rechtens erklärt. Die Angehörigen Francos (1892-1975) hatten bis zuletzt Widerstand geleistet. Als neue letzte Ruhestätte wollten sie nur die Almudena-Kathedrale im Herzen Madrids akzeptieren. Darauf ließen sich die Sozialisten jedoch nicht ein.
Heftiger Streit über die Umbettung
Seit mehr als einem Jahr wird in Spanien heftig über die Umbettung gestritten. Zahlreiche rechtliche Hürden und erhebliche Widerstände in der spanischen Bevölkerung erschwerten bislang eine Verlegung des Grabes, das sich in der Sierra de Guadarrama befindet. Die dortige Gedenkstätte mit dem mehr als 150 Meter hohen freistehenden Steinkreuz und einer riesigen, in den Fels gehauenen Kirche hatte der Diktator noch zu Lebzeiten errichten lassen.
Mit dem gewaltigen Monument wollte er die "für Gott und Spanien" Gefallenen des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) ehren. In einer Gruft befinden sich die sterblichen Überreste Zehntausender Soldaten.
Viele von ihnen wurden anonym bestattet. Doch längst nicht alle waren Franco-Anhänger. Unter den Toten sind auch Tausende republikanische Kriegsopfer. Viele ihrer Hinterbliebenen empfinden dies bis heute als Demütigung.