Die EU-Bischofskommission COMECE hat in einer Erklärung an den 30. Jahrestag des Berliner Mauerfalls erinnert. "Es war eine historische Wende, die nur dank dem Engagement einer großen Zahl von Europäer möglich wurde, die ständig, aber friedlich, ihr starkes Verlangen nach politischem Wandel zum Ausdruck gebracht hatten", so die Bischöfe am heutigen Mittwoch in Brüssel. "Die Mauer war ein Symbol der ideologischen Spaltung Europas und der ganzen Welt."
40 Jahre repressives Regime
Der Fall der Mauer habe den Weg für die Wiedererlangung der Freiheit nach mehr als 40 Jahren repressiver Regime in den mittel- und osteuropäischen Ländern geebnet. Die Ideologien, die hinter dem Bau der Mauer standen, seien in Europa nicht vollständig verschwunden und träten auch heutzutage noch in verschiedenen Formen in Erscheinung.
Einige Opfer früherer Regime hätten bis heute nicht mit dem Prozess der Heilung und Versöhnung abschließen können. "Ihre Entschlossenheit, ihr Engagement und ihr Leiden waren entscheidend für die Freiheit, die Europa heute genießt", heißt es in der Erklärung der EU-Bischöfe. Der Mauerfall habe gezeigt, dass der Bau von Mauern zwischen Menschen niemals eine Lösung sein könne.
Kultur der Begegnung und des Zuhörens
Die Bischöfe forderten, dass ein zukunftsorientierter Dialog zwischen den Bürgern Europas die verschiedenen geschichtlichen Erfahrungen respektieren sowie die Hoffnungen auf eine gemeinsame friedliche Zukunft umfassen müsse. Um dabei erfolgreich zu sein, bedürfe es einer Kultur der Begegnung und des Zuhörens.