Eine weitere Frau hat einen früher in Kevelaer tätigen katholischen Priester des Missbrauchs beschuldigt. Sie meldete sich beim Bistum Münster, nachdem am Wochenende publik gemacht worden war, dass der Geistliche Mitte der 80er Jahre sich mehrfach an einem Mädchen in dem niederrheinischen Wallfahrtsort vergangen habe.
Auch der Missbrauch der zweiten Frau sei in diesem Zeitraum erfolgt, bestätigte ein Bistumssprecher am Donnerstag entsprechende Medienberichte. Die Betroffene wünsche, dass keine weiteren Details bekannt werden.
Nach langem Schweigen sagte das erste Opfer aus
Der erste Fall ist dem Bistum nach eigenen Angaben seit 2010 bekannt und der römischen Glaubenskongregation vorgelegt worden. Die Betroffene habe damals ausdrücklich verlangt, dass der Sachverhalt weder öffentlich gemacht noch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werde.
Nach Beratung durch eine Rechtsanwältin wendete sie sich am vergangenen Wochenende an die Öffentlichkeit, damit sich weitere mögliche Opfer melden.
Bistum hatte öffentlich priesterliches Wirken nicht untersagt
Das Bistum räumte Fehler im Umgang mit dem Geistlichen ein, dem ein öffentliches priesterliches Wirken nicht präzise genug untersagt worden sei. Das erste Opfer hatte sich beim Bistum darüber beschwert, dass der Geistliche sich nicht an das Zelebrationsverbot halte.
Inzwischen sind dem im Ruhestand lebenden Priester Gottesdienste in der Öffentlichkeit vollständig untersagt.