2019 war kein friedliches Jahr. Und so wie es begann - mit islamistischem Terror etwa in Burkina Faso und Mali - so endet es auch. In der letzten Jahreswoche sorgten Anschläge, Bombenattentate und Messerangriffe weltweit für Trauer und Entsetzen.
Bei einem Attentat in der somalischen Hauptstadt Mogadischu starben am Wochenende fast 100 Menschen, als ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen in einem belebten Stadtviertel explodierte. Dutzende, viele von ihnen Schüler und Studenten, wurden verletzt. Augenzeugen berichteten von einem Bild der Verwüstung. Somalias Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed machte die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab für die Tat verantwortlich. Diese hatte für frühere Anschläge wiederholt die Verantwortung übernommen. Papst Franziskus verurteilte die Tat, die UN und die EU forderten die Bekämpfung des Terrors in dem Land.
Missbrauch von Religion
Auch in Nigeria verbreitete islamistischer Terror über Weihnachten einmal mehr Angst und Schrecken. "Alle Jahre wieder" ist man da fast versucht zu sagen. Nach der Ermordung von sieben Menschen durch die Terrorgruppe Boko Haram zeigte ein von der Miliz "Islamischer Staat Provinz Westafrika" (ISWAP) veröffentlichtes Video nach deren Angaben die Hinrichtung von elf Christen im Nordosten Nigerias. Damit wolle man den Tod von IS-Anführer al-Bagdadi rächen, hieß es.
Der nigerianische Erzbischof Ignatius Kaigama bezeichnete das Video als "gezielte Attacke durch islamistische Terroristen, um das Christentum zu schwächen". Die Terroristen wollten die Christen in eine Frontstellung gegen Muslime treiben: "Wir werden alles uns Mögliche tun, damit diese Strategie der Eskalation und des Missbrauchs von Religion nicht aufgeht."
Terror in Burkina Faso und Syrien
In Burkina Faso wurden bei Anschlägen an den Weihnachtstagen mehr als 130 Menschen getötet. Bei einem Doppelanschlag in der Stadt Arbinda und auf einer Militärbasis im Norden des Landes starben mindestens 35 Zivilisten. Zudem kamen nach Militärangaben sieben Sicherheitskräfte und 80 Kämpfer ums Leben. Bei einem weiteren Angriff auf eine Militärpatrouille wurden mindestens elf Soldaten und fünf Angreifer getötet. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Für frühere Attacken wurden Gruppen mit Verbindungen zur IS-Terrormiliz verantwortlich gemacht. Präsident Roch Marc Kabore sprach von einem "barbarischen Angriff"; alle Weihnachtsfeierlichkeiten wurden abgesagt.
Unterdessen trieb die Offensive der syrischen Regierung in Idlib Zehntausende Menschen in die Flucht. Angesichts der Eskalation warnten die UN vor einer humanitären Katastrophe. Die EU forderte ein Ende der Kämpfe. Die "wahllosen Luftangriffe" auf die Zivilbevölkerung müssten gestoppt und das humanitäre Völkerrecht geachtet werden, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.
Anschläge auf Rabbiner und Freikirche in den USA
In den USA erschütterten zwei Angriffe auf Gläubige das Land. Im Bundesstaat New York verletzte ein Mann während einer Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka fünf Menschen mit einem Messer. Der mutmaßliche Täter stürmte das Haus eines Rabbiners und stach auf die Gäste ein. Er wurde wenig später festgenommen. Gouverneur Andrew Cuomo sprach von einer "feigen und verabscheuungswürdigen Tat" und "innerstaatlichem Terrorismus". Auch Kardinal Timothy Dolan verurteilte die "widerliche Gewalttat gegen unsere jüdischen Brüder und Schwestern".
Im Bundesstaat Texas sorgte am Sonntag eine Schusswaffenattacke auf eine Freikirche für Entsetzen. Ein Unbekannter eröffnete während des Gottesdienstes der West Freeway Church of Christ das Feuer. Er tötete zwei Menschen, ehe er vom Sicherheitsteam der Kirche erschossen wurde. Das Motiv war zunächst unklar.
Der Weltkirchenrat verurteilte die Anschläge. "Überall auf der Welt sind Menschen, die ihr tägliches Leben lebten - in der Schlange standen, um Lebensmittel einzukaufen, unschuldig an Orten spazieren gingen, die sicher sein sollten, den Gottesdienst besuchten - ihren Familien und ihren Gemeinden verloren gegangen", sagte Generalsekretär Olav Fykse Tveit. Gewalttätige Angriffe auf unschuldige Menschen im Namen einer Religion dürften von keiner Religion akzeptiert werden.