Die Bibel enthalte keine Aufforderung zum Vegetarismus, sagte Meister. Sie enthalte aber durchaus die Forderung, Tiere als "Mitgeschöpf" zu achten. Derzeit sei man weit entfernt von einer artgerechten Tierhaltung, kritisierte Meister.
Der evangelische Theologe appellierte zugleich an Bauern, Umweltschützer und kritische Verbraucher, gemeinsam an Verbesserungen zugunsten des Tierwohls zu arbeiten. Meister diskutierte in dieser Woche bei einer Veranstaltung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über deren im vergangenen Jahr veröffentlichtes Papier zum Tierwohl, dass ebenfalls für eine Reduzierung des Fleischkonsums wirbt.
Eierkennzeichnung aus Vorbild?
Der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz, sagte, "wenn der Verbraucher weniger Fleisch isst, werden wir auch weniger Fleisch produzieren". Schwarz, der sich selbst als "echten Massentierhalter" bezeichnete sagte, seine Kollegen und er wüssten, dass man etwas ändern müsse. Zugleich müsse aber vermieden werden, dass Betriebe aufgeben müssen.
Die Agrar-Expertin von der Organisation "Germanwatch", Reinhild Benning, regte eine Fleischkennzeichnung analog zu der von Eiern an. Verbraucher seien das System gewohnt. Zudem habe sich gezeigt, dass der Marktanteil von Eiern aus Freiland- und Bio-Haltung gestiegen sei, Verbraucher für bessere Haltung also mehr zahlen würden, sagte Benning. Bei Fleisch sei dagegen ein Problem, dass Produkte, hinter denen eine artgerechtere Haltung steht, in vielen Discountern gar nicht erhältlich seien, erklärte Benning.