Erzbistum Hamburg unterstützt Ärzte-Appell gegen Fallpauschalen

"Rettet die Medizin"

Das Erzbistum Hamburg unterstützt einen Ärzteappell gegen ein Diktat der Ökonomie im Gesundheitswesen. Der Appell richtet sich gegen die sogenannten Fallpauschalen, nach denen in Krankenhäusern medizinische Leistungen vergütet werden. 

Im Krankenhaus: Personalmangel und hoher Zeitdruck bedeuten weniger Zuwendung für den Patienten / © Andreas Arnold (dpa)
Im Krankenhaus: Personalmangel und hoher Zeitdruck bedeuten weniger Zuwendung für den Patienten / © Andreas Arnold ( dpa )

Die Kommission für Medizin und Gesundheitsethik der Erzdiözese unterzeichnete jetzt den Aufruf von mehr als 200 Ärzten "Rettet die Medizin", wie die Kirche am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Sie schließe sich "voll und ganz" der darin geäußerten Ansicht an, dass "das Diktat der Ökonomie zu einer Enthumanisierung der Medizin an den Krankenhäusern führt".

Mehr als 1.500 Mediziner haben unterzeichnet 

Der Ärzte-Appell richtet sich in erster Linie gegen die sogenannten Fallpauschalen, nach denen in Krankenhäusern die medizinischen Leistungen vergütet werden. Es sei fahrlässig, die Kliniken und damit auch die Patienten den Gesetzen des freien Marktes zu überlassen, hieß es.

Mittlerweile haben laut "Stern" mehr als 1.500 Mediziner den Appell unterzeichnet, mehr als 70 Organisationen aus dem Bereich der Medizin unterstützen ihn. Das Magazin hatte im Herbst zuerst über den Ärzteaufruf berichtet.

Reform oder Abschaffung der Pauschalen 

Die Unterzeichner fordern eine Reform oder Abschaffung des Systems der Pauschalen. Zuvor waren Behandlungskosten vorwiegend auf Grundlage der Dauer des Krankenhausaufenthalts berechnet worden. Darüber hinaus sprechen sich die Mediziner für einen Masterplan bei der Planung für Krankenhaus-Standorte aus.


Quelle:
KNA
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