Das Internationale Auschwitz Komitee hat den polnisch-jüdischen Auschwitz-Überlebenden Marian Turski für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Er unterstütze eine entsprechende polnische Initiative, erklärte der Vizepräsident des Auschwitz Komitee, Christoph Heubner, am Montag in Berlin.
Turski habe mit seiner Rede zum 75. Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar "der Welt und den in Auschwitz versammelten Staatenlenkern noch einmal den Spiegel vorgehalten". Unter anderem habe der 93-Jährige mit seiner Forderung eines elften Gebotes "Du sollst nicht gleichgültig sein" die aktuelle Bedrohung der Demokratien beschrieben und die jungen Generationen in Europa zum Engagement für ihre Zukunft ermutigt, erklärte Heubner.
Journalist und Mitbegründer des Museums zur Geschichte der Juden in Polen
Marian Turski ist den Angaben zufolge bis heute in Polen als Journalist tätig und Mitbegründer des Museums zur Geschichte der Juden in Polen. 2019 hatte Turski zum Holocaust-Gedenktag vor den Vereinten Nationen in New York gesprochen. Turski war als polnischer Jude von den Deutschen im August 1944 nach Auschwitz deportiert worden. 1945 überlebte er den Todesmarsch nach Buchenwald und kam ins Ghetto Theresienstadt
Der Friedensnobelpreis wird jährlich am 10. Dezember in Oslo verliehen, am Todestag des Preisstifters und Namensgebers Alfred Nobel (1833-1896).