US-Bischöfe kritisieren Trumps Nahost-Plan

Forderung nach direkten Gesprächen

Der neue Nahost-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump stößt international auf ein geteiltes Echo. Die US-Bischofskonferenz hält ihn für nicht geeignet, um den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern zu lösen.

US-Bischöfe kritisieren Trumps Nahost-Friedensplan / © hermitis (shutterstock)
US-Bischöfe kritisieren Trumps Nahost-Friedensplan / © hermitis ( shutterstock )

Wie das katholische Nachrichtenportal CNS am Mittwoch berichtete, fordert der Vorsitzende des Ausschusses für Gerechtigkeit und Frieden, Bischof David Malloy, in einem Brief an US-Außenminister Mike Pompeo stattdessen Unterstützung für direkte Gespräche zwischen beiden Seiten.

Grundsätzlich verdiene der Plan "ernsthaft bedacht" zu werden, heißt es in dem Schreiben. Darin werde die "bedeutende Rolle" der USA bei der Konfliktlösung zwischen Israel und den Palästinensern anerkannt, aber betont, dass die notwendigen Voraussetzungen für den Nahost-Plan nicht vorlägen.

Heiliger Stuhl für eine Zwei-Staaten-Lösung

Bischof Malloy erinnert in seinem Schreiben an die Position des Heiligen Stuhls, der nachdrücklich für eine Zwei-Staaten-Lösung eintritt. Beide Seiten sollten dabei die Legitimität der jeweils anderen anerkennen. Israel habe das Recht, in Frieden und Sicherheit zu leben, während es für das palästinensische Volk legitim sei, nach Anerkennung und Respekt zu streben. 

Trumps Ende Januar vorgestellter, 180 Seiten starker Nahost-Plan stieß auch bei katholischen Bischöfen im Heiligen Land auf Kritik. Der Plan werde keine Lösung bringen und für mehr Spannungen und mehr Gewalt sorgen, hieß es in einer Erklärung katholischer Repräsentanten vergangene Woche.

Der Plan würde es Israel erlauben, alle Siedlungen zu behalten, die nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 gebaut wurden. Auch solle in Teilen des mehrheitlich palästinensischen Westjordanlandes israelisches Recht gelten.


Quelle:
KNA