Dies teilte der Vatikan im Anschluss an die Begegnung ohne Nennung weiterer Einzelheiten mit.
Im Interview des Portals "Vatican News" betonte Hilarion am Donnerstag, Kyrill und Franziskus hätten eine "neue Seite in den Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche aufgeschlagen". Nun gehe es darum, die getroffenen Vereinbarungen in die Tat umzusetzen. Die Visite in Rom sei eine gute Gelegenheit, um anstehende Projekte für 2020 und 2021 zu besprechen. Besonders wichtig sei das gemeinsame humanitäre Engagement im Nahen Osten.
Völkermord an Christen
In dieser Region gebe es "praktisch einen Völkermord an Christen", sagte der russische Geistliche und forderte: "Wir müssen alles tun, um die christliche Präsenz im Nahen Osten zu erhalten." Lange Zeit hätten es westliche Politiker und Medien vorgezogen, nicht darüber zu sprechen. Es seien schließlich Papst und Patriarch gewesen, die das Thema in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt hätten. Inzwischen sei der Schutz der Christen in Nahost zu einem Kernanliegen der Regierung von Präsident Wladimir Putin geworden.
Hilarion sprach von einer "strategische Allianz" zwischen Katholiken und Orthodoxen zum Schutz verfolgter Christen weltweit. Es sei zwar nicht möglich, alle Probleme zwischen den beiden Kirchen von heute auf morgen zu lösen. "Aber nichts hindert uns daran, als Verbündete und Freunde zusammenzuarbeiten." Dafür sei keine kirchliche Einheit, kein Kompromiss notwendig, sondern nur guter Willen.
Katholiken und Orthodoxe müssen zusammenstehen
Der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats sprach auch weitere Themen an, bei denen Katholiken und Orthodoxe zusammenstehen müssten.
Konkret nannte er den Schutz des Lebens "von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod" und die Ehe als "eine auf Fortpflanzung gerichtete Vereinigung von Mann und Frau". Die Christen müssten gemeinsam einer "Propaganda der unmoralischen Lebensweise" entgegentreten, die heute von Medien und hohen Vertretern der Zivilgesellschaften präsentiert werde.
Bereits am Dienstagabend war Hilarion laut Medienberichten im vatikanischen Gästehaus Santa Marta mit Kurienkardinal Kurt Koch zusammengetroffen. Am Mittwoch nahm er demnach an mehreren Veranstaltungen im Vatikan teil. Für Donnerstagnachmittag sind weitere Termine in Rom geplant.