Abriss und Neubau der Kaserne im Vatikan sind nach aktuellem Stand für die Jahre 2023 bis 2026 geplant. Damit könnte es gelingen, das bevorstehende 500-Jahr-Gedenken an den "Sacco di Roma" im Jahr 2027 mit der Einweihung der neuen Kaserne zu kombinieren, hieß es.
"Das Projekt ist zwar komplex, aber wir kommen gut voran", fasste Jean-Pierre Roth, Präsident der für die Renovierung gegründeten Stiftung, den aktuellen Stand der Planungen zusammen. Eine Machbarkeitsstudie hatte gezeigt, dass nur ein Abriss der auf dem Gelände zwischen Petersplatz und Sankt-Anna-Tor bestehenden Kaserne und ein Neubau auf dem bestehenden Grundriss den gestellten Anforderungen entspricht.
Projektkosten auf 51,6 Millionen Euro veranschlagt
Eine der zahlreichen architektonischen Herausforderungen des Neubaus ist die Freilegung der historischen Via Francigena, die ursprünglich durch die Kaserne verlief. Auch soll der Neubau die Sicht auf den "Passetto" verbessern, jenen historischen Fluchtgang, der den Vatikan mit der Engelsburg am Tiber verbindet.
Die gesamten Projektkosten für den Neubau sind auf 51,6 Millionen Euro veranschlagt. Diese Summe umfasst auch die notwendigen Mittel für die temporäre Unterbringung der Schweizergarde während der Bauzeit. Die Finanzierung soll durch Spenden erfolgen.
Die Päpstliche Schweizergarde ist die kleinste und gleichzeitig älteste durchgehend bestehende Armee der Welt. Offizielles Gründungsdatum ist der 22. Januar 1506. Damals trafen die ersten 150 Schweizer Söldner auf Anforderung und zum Schutz von Papst Julius II. durch die Porta del Popolo in Rom ein. Die Vereidigung der neuen Schweizer Rekruten findet im Vatikan jährlich am 6. Mai statt - im Gedenken an den Jahrestag des Sacco di Roma im Jahre 1527. Damals fielen 147 Schweizergardisten in einem ungleichen Kampf bei der Verteidigung des Papstes gegen die Söldner von Kaiser Karl V.