Das bestätigte sein Anwalt Frederic Doyez gegenüber der französischen Zeitung "La Croix" (Donnerstag).
Der 75-Jährige war am Montag von einem Gericht in Lyon zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte mindestens acht Jahre Haft gefordert.
Dem ehemaligen Seelsorger wird vorgeworfen, in den 80er und 90er Jahren Dutzende Kinder sexuell missbraucht zu haben. Die Verhandlungstage in dem Prozess hatten bereits Mitte Januar stattgefunden und für großes öffentliches Aufsehen gesorgt. Preynat gab während des Prozesses einen Großteil seiner Taten zu und bat die Opfer um Verzeihung. Die katholische Kirche hatte ihn wegen der Taten bereits im Juli aus dem Klerikerstand entlassen.
Fall Barbarin eng mit Preynat verknüpft
Im Zusammenhang mit dem Fall Preynat hatte sich in den vergangenen Monaten auch der langjährige Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin (69), vor der französischen Justiz verantworten müssen. Ende Januar wurde er in einer Berufungsverhandlung in zweiter Instanz vom Vorwurf der Nichtanzeige sexueller Übergriffe freigesprochen.
Sein Amt als Erzbischof legte Barbarin trotz des Freispruchs in die Hände des Papstes, um ein neues Kapitel für die Erzdiözese Lyon zu ermöglichen, die er seit 2002 geleitet hatte. Am 6. März nahm der Papst das Rücktrittsangebot Barbarins an.