Zum ersten Mal in der jüngeren Domgeschichte können die Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen nicht in gewohnter Weise stattfinden. "Grund dafür ist das weiterhin gültige Veranstaltungsverbot der Stadt Köln, das auch für Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen von Religionsgemeinschaften gilt", erklärt Dompropst Gerd Bachner. "So werden wir die Gottesdienste in diesen besonders geprägten Zeiten nur im kleinen Kreis feiern, wobei sie gleichzeitig live in alle Welt übertragen werden. Jeder kann also dabei sein – wenn auch lediglich am Bildschirm."
Die Liveübertragungen aus dem Dom: Sie sollen ein Zeichen der Zuversicht und Hoffnung in einer schwierigen Zeit sein. "Die österliche Bußzeit ist per se eine Zeit des Innehaltens und des Verzichts", so Bachner. "Aber auf so viel, wie in diesem Jahr, musste wohl in der jüngsten Vergangenheit noch niemand von uns verzichten: auf Konzerte und Reisen, auf Besuche im Café oder im Theater. Kurz: Auf alles, was unser Miteinander im Normalfall prägt. Am meisten schmerzt viele sicher der Verzicht auf die Mitfeier der Liturgie in Gemeinschaft mit den Gläubigen."
Gottesdienste werden übertragen
In den Zeiten der Corona-Epidemie seien alle aufgerufen, als Zeichen der Fürsorge und Nächstenliebe zueinander Abstand voneinander zu halten, so der Dompropst weiter. "Eine immense Herausforderung – und eine soziale Durststrecke. Doch genauso, wie die österliche Bußzeit unabdinglich in das Osterfest mündet – ein Fest, das wir in diesem Jahr freilich anders begehen müssen als üblich – wird die Zeit der sozialen Entbehrung in eine Zeit des Aufatmens münden. Eine Zeit, in der wir unser öffentliches Leben, unsere Gesundheit und auch unsere Gottesdienste im Kölner Dom wieder ganz neu wahrnehmen und zu schätzen wissen werden."
Bis dahin, fügt Domdechant Robert Kleine hinzu, sollen die Liveübertragungen ein Segen sein. "Wir bekommen E-Mails aus aller Welt", sagt er. "Menschen bedanken sich, dass sie in dieser herausfordernden Zeit die Heilige Messe aus dem Dom verfolgen können. Auch und besonders an den bevorstehenden Kar- und Ostertagen freuen wir uns, dass DOMRADIO.DE die Mitfeier der Gottesdienste am Bildschirm ermöglicht – und ausgewählte Gottesdienste auch von den Fernsehsendern Bibel.TV und EWTN.TV übernommen werden. Obwohl in diesen Tagen alle zu Hause bleiben müssen, muss doch niemand mit seinen Sorgen und Ängsten alleine sein. Wir laden alle Menschen ganz alle ganz herzlich ein, in unseren Liturgien der Kar- und Ostertage Halt und Trost zu finden."
Live aus Rom an den Kar- und Ostertagen
Die liturgischen Feiern zu den Kar- und Ostertagen fallen im Vatikan in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ebenfalls ganz anders als gewohnt aus. Papst Franziksus wird die Messen im Petersdom ohne öffentliche Gottesdienstbesucher feiern. DOMRADIO.DE überträgt auch diese Gottesdienste aus dem Vatikan im LIve-Stream.