Gleichzeitig wurde die heilige Stätte zum Schutz der Besucher gereinigt und desinfiziert, wie die Stiftung "Western Wall Heritage Foundation" mitteilte.
Der für die Klagemauer zuständige Rabbiner Schmuel Rabinowitz begleitete die Reinigungsaktion und betete für die Genesung der Kranken weltweit. "In diesen schwierigen Tagen, in denen die Seuche sich in der Welt verbreitet und unsere Leben gefährdet, sammeln wir Gebete aus aller Welt an den Überresten unseres zerstörten Tempels, Gebete an den Schöpfer des Universums, dass Er uns vollständige Heilung und gute Gesundheit senden und uns von diesem schwierigen Virus befreien möge, der die Welt angegriffen hat", so Rabinowitz.
Seit der letzten Reinigung zu Rosch Haschana im vergangenen September wurden laut Mitteilung allein 18.000 Gebetszettel aus aller Welt über die Online-Funktion der Stiftung hinterlassen. Zweimal im Jahr, vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana und dem Pessach, werden die Gebetszettel entfernt. Über einen Zwischenstopp in der Genisa, dem Depot für ausrangierte heilige Schriften, werden sie nach jüdischer Tradition auf dem Ölberg beerdigt.
Erstes von drei jüdischen Wallfahrtsfesten
Pessach ist das erste von drei jüdischen Wallfahrtsfesten und fällt in den jüdischen Frühlingsmonat Nissan, die Zeit der ersten Gerstenernte in Israel. Es erinnert zugleich an das Wunder des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten. Im Gedenken an den Zug durch die Wüste wird während des achttägigen Festes nur ungesäuertes Brot (Mazza) gegessen. In diesem Jahr beginnt das achttägige Fest mit dem Sonnenuntergang des 8. April.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Montag dazu aufgerufen, das Fest ebenso wie Ostern und den islamischen Fastenmonat Ramadan aus Schutz vor Covid-19 alleine zu feiern und auf die üblichen Besuche bei der entfernteren Familie und Freunden zu verzichten.