In Zeiten der Corona-Krise erhalten die rund 408.000 Katholiken des Erzbistums Berlin auch per Post Zuspruch von ihrem Erzbischof Heiner Koch. In dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben zum Osterfest wirbt Koch wegen der bis Ende April abgesagten Gottesdienste für neue Wege, "einander nah zu bleiben".
Online, per Telefon oder mit einem Brief Kontakt halten
"Das wird manchmal nicht einfach", räumt der Erzbischof ein, "aber gerade wegen dieser Schwierigkeiten werden unsere Kontakte umso wertvoller sein". Er rät, online und in sozialen Netzwerken, per Telefon oder durch einen Brief Gemeinschaft zu halten. "Vielleicht können Sie auch ein selbstgemaltes Bild oder ein Foto beilegen", schlägt der Erzbischof vor.
"Ich bin sicher, Sie wissen schon, welche Freude so eine Zeichnung bei dem von Ihnen geschätzten Menschen auslöst, vielleicht gerade dann, wenn das Bild gar nicht so perfekt ist." Auf jeden Fall könne jeder seinen Nachbarn oder Bekannten verbunden sein, wenn er sie frage, ob er für sie etwas einkaufen oder erledigen könne.
Dank an Mitarbeiter in Kliniken und Altenheimen
Koch nennt es auch "ein Herzensanliegen, denen zu danken, die in dieser Zeit besonders hohen Anstrengungen ausgesetzt sind: den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegekräften in Krankenhäusern und Altenheimen, den politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen, denen, die ihre Pflicht engagiert und verlässlich, kraftvoll und besonnen erfüllen".
Gemeinschaft könne man überdies halten, "wenn wir miteinander und füreinander beten", betont der Erzbischof. Die Osternacht, in der die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert werde, gebe Mut und Zuversicht in den gegenwärtigen "Corona-Nächten", selbst wenn die
Christen sich nun nicht in ihren Kirchen versammeln könnten. Damit erhielten die "kleinen" Kirchen auch in Berlin, Brandenburg und Vorpommern große Bedeutung.
Solidarität darf nicht nachlassen
"Kirche sind Sie in Ihren Familien, in Ihren Hausgemeinschaften und in der Nachbarschaft. Kirche sind wir, wo wir uns im Gebet verbinden, wenn wir uns in diesen Tagen etwa online zusammenschließen oder zu Gebetszeiten verabreden", betont Koch und versichert, unter anderem täglich um 18.00 Uhr für das Erzbistum zu beten.
"Unsere Solidarität im gemeinsamen Bemühen, die Ausbreitung dieser Pandemie zu verlangsamen, darf nicht nachlassen", mahnt der Erzbischof. "Sie ist ein Zeugnis unserer Verbundenheit und unseres Engagements, unserer Nächstenliebe zu allen Menschen."