Frauenverbände fordern Einsatz für Gleichstellung in der Krise

Ein Weckruf

Der Katholische Deutsche Frauenbund richtet einen Appell mit gleichstellungspolitischen Forderungen an die Bundesregierung und an Arbeitgeber. Deutlich werde, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen.

Eine Kassiererin bei der Arbeit / © Tom Weller (dpa)
Eine Kassiererin bei der Arbeit / © Tom Weller ( dpa )

Gesellschaftlich notwendige Arbeit, die vornehmlich Frauen leisten, sollten jetzt und für die Zukunft neu bewertet werden, heißt es in einem Aufruf, den der KDFB mit zwanzig bundesweit aktiven Frauenverbänden und Gewerkschaften veröffentlichte.

Die Corona-Pandemie habe das Leben in Deutschland und der Welt grundlegend verändert und vergrößere alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Schieflagen. Deutlich werde, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen.

"Frauen stemmen mehrheitlich systemrelevante Aufgaben und kümmern sich auch privat um das Mehr an Betreuungsaufwand.

Finanzielle Aufwertung gefordert

Gleichzeitig sind es auch Frauen, die die negativen Folgen der Pandemie am stärksten zu spüren bekommen", sagte KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger. "Dies muss ein Weckruf sein, um endlich tiefgreifend und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen."

"Wann, wenn nicht jetzt, werden die frauen- und gleichstellungspolitischen Forderungen anerkannt und umgesetzt", fragen die Frauenverbände im Aufruf.

Dazu gehörten unter anderem finanzielle Aufwertung und bessere Arbeitsbedingungen in den Bereichen Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel, Abschaffung der Sonderregelung für Minijobs sowie Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten zu schaffen, um Care-Arbeit in der Familie zu ermöglichen.


Quelle:
KNA